«Bastarde»
Russische Biathleten schiessen gegen den Weltverband

Die internationale Biathlon-Union schliesst russische und belarussische Biathleten weiterhin von internationalen Wettkämpfen aus. Im russischen Lager sorgt das für reichlich Unmut. Eine mehrfache Olympiasiegerin vergreift sich im Ton.
Publiziert: 20.09.2022 um 16:05 Uhr
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Anfissa Reszowa gewann als erste Frau eine Olympia-Goldmedaille in mehr als einer Disziplin (2x Biathlon, 1x Langlauf). Heute beleidigt sie den Biathlon-Weltverband heftig.
Foto: VK404

Ende vergangener Woche wurde bekannt, dass der internationale Biathlon-Weltverband IBU die Sperre gegen Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus verlängert. Dies stösst der ehemaligen Biatlethin und Olympiasiegerin Anfissa Reszowa (57) ganz schön sauer auf. Gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur «Ria Novosti» vergreift sie sich in der Wortwahl und wird beleidigend: «Das sind einfach Bastarde.» Weiter führt sie aus: «Was soll man dazu sonst sagen?! Das darf auch gerne genau so geschrieben werden.»

Die dreifache WM-Goldmedaillengewinnerin glaubt auch den Grund für die Verlängerung der Sperre russischer Athleten zu wissen. So gibt sie an, dass der Weltverband Angst vor den russischen Biathleten habe, da das russische Team «die stärkste Kraft» sei.

Auch andere Russen schimpfen heftig

Ähnlich sauer wie Reszowa ist auch der zweifache russische Staffel-Olympiasieger Dmitri Wassiljew: «Die IBU wird von Leuten geführt, die Russland selbst in guten Zeiten nicht gemocht haben», sagt er gegenüber «Ria Novosti». Daher würden die Verantwortlichen die aktuelle Situation nun «geniessen und sind glücklich, dass sie die russischen Biathleten aussortieren können».

Deutlich diplomatischer hingegen äussert sich der russische Biathlon-Nationaltrainer Yuri Kaminsky: «Ich habe mir keine Illusionen über die Ausweitung der Sperre gemacht». Kaminsky will den Sport jetzt auf nationaler Ebene weiterentwickeln. Auf Schimpftiraden gegen die IBU verzichtet der Coach. (hon)

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