Es ist wie verhext: Die Schweiz schrammt erneut an der historischen ersten WM-Medaille vorbei. Favorit Frankreich mit Julia Simon und Quentin Fillon Maillet siegt vor Norwegen und Deutschland. Amy Baserga und Niklas Hartweg werden gute, aber undankbare Vierte.
Hartweg schaffte beim dritten von acht Schiessen die Wende. Fünf Treffer brachten ihn von Platz 11 in den 2. Rang. Und nach Halbzeit übergab er seiner Partnerin sogar als Leader. Amy Baserga, die in ihrem ersten Einsatz drei Nachlade-Patronen in den Lauf schieben musste, machte es in der Reprise wieder nicht perfekt. Vier Nachlader warfen die Schweiz auf Platz 6 zurück mit 7 Sekunden Rückstand auf Bronze und eine halbe Minute auf Gold.
Fehler beim Schiessen
Als Schlussläufer verpasste Hartweg den Sprung aufs Podest. Liegend verfehlte er eine Scheibe und stehend deren zwei. Auf der Schlussrunde kam er zwar Platz 3 und Justus Strelow noch näher, aber der Deutsche rettete sich ins Ziel. Hartweg erklärte hinterher im TV-Interview mit SRF, er habe am Ende die Alles-oder-nichts-Strategie gewählt: «Ich habe alles gegeben und kann mir nichts vorwerfen.» Natürlich haderte aber auch er mit den Fehlern an diesem Tag, genauso wie Baserga, die meinte: «Ich habe heute nicht das gezeigt, was ich eigentlich kann. Es war wieder sehr knapp – das schmerzt gerade extrem.»
Zum vierten Mal schrammte die Schweiz nun am Heim-Event an der überhaupt allerersten Schweizer WM-Medaille vorbei. Lena Häcki-Gross und Hartweg stehen jetzt in Lenzerheide bei je einem vierten und einem fünften Rang.
Die Single-Mixed-Staffel ist ein noch junges WM-Format und bildet das Pendant zum Team-Sprint im Langlauf. Eine Frau und ein Mann absolvieren jeweils zwei kurze Ablösungen mit je einem Liegend- und Stehendschiessen. Bevor es in eine verkürzte Strafrunde geht, dürfen wie bei allen Staffel-Formaten pro Schiessen drei Patronen nachgeladen werden.