Auf einen Blick
- Nati-Trainer Schönbeck hat an Unihockey-WM Herkulesaufgabe
- Nach zwei vierten Plätzen will er um Medaille kämpfen
- So erklärt er, warum sein weit entfernter Wohnsitz kein Nachteil ist
Johan Schönbeck ist im schwedischen Växjö zu Hause, der Stadt, die durch das Eishockeyteam bekannt ist, das kürzlich Fribourg in der Champions League eliminiert hat. «Meine Frau ist dort Physio», erzählt der 53-Jährige im Gespräch mit Blick. Deshalb kriege er auch mit, was im Eishockey in der Stadt laufe.
Doch er brennt fürs Unihockey. Seit eineinhalb Jahren ist er Schweizer Nati-Trainer. Nach zwei vierten Plätzen soll uns Schönbeck an der WM endlich wieder zu einer Medaille coachen.
Aber halt: Ein Schweizer Nati-Trainer, der im weit entfernten Schweden lebt? Växjö, die Stadt in Südschweden, ist rund 1100 km Luftlinie von der Schweizer Grenze entfernt. Kann Schönbeck dennoch die Nähe zu den Spielern herstellen, der er als Nati-Trainer braucht? «Ich bin etwa zehn Tage im Monat in der Schweiz, mache also rund die Hälfte meiner Arbeitszeit in der Schweiz», erklärt er – übrigens in gutem Deutsch.
Sonntag, 8. Dezember
Deutschland - Schweiz 2:8
Montag, 9. Dezember
Tschechien - Schweiz 5:2
Dienstag, 10. Dezember
Schweiz - Norwegen 4:4
Viertelfinal, Freitag, 13.12.:
16 Uhr: Schweiz – Lettland
Halbfinals:
Samstag, 14.12., 16.00 Uhr/19.10 Uhr
Finalspiele:
Sonntag, 15.12., Bronzespiel: 12.50 Uhr, Final: 15.50 Uhr
Sonntag, 8. Dezember
Deutschland - Schweiz 2:8
Montag, 9. Dezember
Tschechien - Schweiz 5:2
Dienstag, 10. Dezember
Schweiz - Norwegen 4:4
Viertelfinal, Freitag, 13.12.:
16 Uhr: Schweiz – Lettland
Halbfinals:
Samstag, 14.12., 16.00 Uhr/19.10 Uhr
Finalspiele:
Sonntag, 15.12., Bronzespiel: 12.50 Uhr, Final: 15.50 Uhr
Trotz Schweden-Wohnsitz schneller in Zürich als Umea
Dann lebe er jeweils im Hotel. «Auch in der Schweiz kann ich pro Tag nur ein Spiel besuchen, aber ich möchte alle sechs der Runde sehen. Auch wenn ich in der Schweiz wohnen würde, wäre ich viel vor dem Laptop.» Jedes einzelne Meisterschaftsspiel schaut er sich also an? «Ja.»
Zu seinem Vorteil? Drei WM-Fahrer stehen im Norden unter Vertrag: Nati-Captain Noël Seiler (23) und Goalie Lukas Genhart (28) im schwedischen Umea, Stefan Hutzli (26) in Jyväskylä in Finnland. Schönbeck aber: «Ich habe von mir zu Hause fast gleich lange nach Umea, wie ich in die Schweiz habe. Mit dem Auto habe ich 13, 14 Stunden nach Umea. Da ist man mit dem Flugzeug in die Schweiz schneller.»
Wir sind aktuell nur die klare Nummer vier und Underdog
Schönbeck hat eine Herkulesaufgabe vor sich: Die Schweiz ist im Unihockey zwar weiterhin an der Weltspitze dabei, aber hinter Schweden, Finnland und Tschechien die klare Nummer vier. Nach der Enttäuschung bei der Heim-WM 2022 mit dem Halbfinal-Out gegen Tschechien gab es einen Umbruch. Zwölf WM-Debütanten reisen jetzt nach Malmö. Stars wie Christoph Meier oder Goalie Pascal Meier sind nicht mehr dabei.
«Klar wollen wir dennoch nicht Vierter werden. Wir tun alles für eine Medaille», sagt Schönbeck. Sein Plan: «Gegen die Top-Nationen ist es kein Vorteil für uns, wenn sie das Tempo vorgeben. Deshalb ist es wichtig, dass wir das Tempo bestimmen und nicht nur auf ihre Entscheidungen reagieren müssen. Wir wollen offensiv wie defensiv unberechenbare Nadelstiche setzen.» So kurios es klingt: lieber langweiliges, geordnetes Spiel, statt ständiges Hin und Her.