Medaillenträume an der Heim-EM
Wie fit ist Giulia heute am Sprung?

Weils im linken Oberschenkel zwickt, verzichtet Giulia Steingruber an der Heim-EM auf den Mehrkampf. Damit sie heute zur Medaille springen kann.
Publiziert: 24.04.2021 um 10:42 Uhr
Alle Power auf den Sprung: Weils im linken Oberschenkel zwickt, verzichtet Giulia Steingruber an der Heim-EM in Basel auf den Mehrkampf.
Foto: KEYSTONE
Cécile Klotzbach

Die Absage kommt überraschend und in letzter Minute. Nachdem sie sich als Zehnte qualifiziert hatte, zieht sich Giulia Steingruber vor dem Mehrkampf-Final zurück. Grund: Vor rund einer Woche habe sie sich im Training am Sprung eine Verletzung am Oberschenkel zugezogen. Beim Einturnen vor dem Mehrkampf-Final seien die Probleme nach zwei Geräten wieder aufgeflammt.

Schweren Herzens entscheidet die 27-jährige Gossauerin, kein Risiko einzugehen, sich für die Geräte-Finals am Samstag (Sprung, ab 14.10 Uhr) und Sonntag (Boden, ab 14 Uhr) zu schonen. «Ich bin sehr enttäuscht, hatte mich so sehr darauf gefreut – besonders weil es eine Heim-EM ist», sagt die Mehrkampf-Europameisterin von 2015 gestern. «Ich hoffe, dass ich nun an Sprung und Boden um Medaillen mitkämpfen kann».

Zweifelsfrei sind ihre Chancen da grösser. Drei ihrer total fünf Gold-Medaillen an EM sicherte sich Giulia in ihrer Paradedisziplin Sprung, eine räumte sie vor fünf Jahren in Bern am Boden ab. Dass sie auch 2021 – nach eineinhalb Jahren ohne Wettkampf – noch vorne dabei ist, bewies sie am Mittwoch: Mit ihrer Bodenübung wurde Steingruber Fünfte, für den Sprung-Final qualifizierte sie sich als Drittbeste – für den ersten von zwei Sprüngen gabs sogar die Tages-Bestnote. Die grosse Frage aber bleibt: Wie fit ist Giulia heute?

Drei Schweizer in Gerätefinals

Pablo Brägger (28) war es schon gestern. Mit einem historischen Schlussrang 5 erzielt der St. Galler bei seinem ersten EM-Mehrkampf das beste Schweizer Ergebnis in der Königsdisziplin seit 1959. Grosses Pech hat indes Christian Baumann (26): Der Aargauer rutscht gleich beim ersten Gerät Sprung auf dem Brett aus, stürzt und kassiert einen Nuller. Alle Chancen im Mehrkampf sind hin!

Aber für beide ist die Heim-EM noch nicht vorbei. Am Sonntag turnt Brägger, der Reck-Europameister von 2017, als Qualifikations-Zweiter (6. am Barren) zumindest an seinem Paradegerät um den Titel. Und auch für Baumann (Quali-Platz 3 am Barren, 4. am Reck), der 2015 EM-Silber am Barren holte, liegt Edelmetall in Reichweite.

Schon heute ist der dritte Schweizer Final-Vertreter, Benjamin Gischard, im Einsatz (ab 13.30 Uhr). Der 25-Jährige aus Herzogenbuchsee qualifizierte sich als Dritter für den Bodenfinal.

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