Auf einen Blick
- Bei Olympia in Paris war Triathletin Derron Silber-Heldin
- Nun holte sie im Herbst zwei weitere starke Podestplätze
- Dadurch ist sie nun Teil der T100-Serie – wo Ryf gestartet wäre
Das Aufstehen um 3.30 Uhr hat sich gelohnt. Der Wüstensand glitzert unter der aufgehenden Sonne. Triathletin Julie Derron (28) ist mit ihrer Trainingsgruppe in Dubai bereits auf dem Rad, bevor die Hitze ins Land zieht. Letzte Vorbereitungen vor dem grossen Auftritt. Die Olympia-Silberheldin von Paris bestreitet hier am Samstag den Final der T100-Serie, der lukrativen Rennserie, in die sie sich mit starken Leistungen hineinmanövriert hat (10.15 Uhr MEZ).
Eigentlich hätte in Dubai ja Triathlon-Legende Daniela Ryf (37) ihr allerletztes Rennen der Karriere bestreiten wollen. Doch dieses Jahr kam vieles nicht so, wie man erwarten durfte. Bei Derron nicht und bei Ryf nicht. Plötzlich springt Derron für die fünffache Ironman-Weltmeisterin und zweifache Schweizer Sportlerin des Jahres, die im August durch die Hintertür und ohne letztes Rennen ihre Karriere beenden musste, in die Bresche. Ryfs Körper machte trotz monatelangem Aufbautraining für eine schöne Abschiedstour nicht mehr mit.
Der Name der Serie ist Programm: Ein T100-Triathlon ist 100 km lang (2 km Schwimmen / 80 km Radfahren / 18 km Laufen) und damit ein Mittelding zwischen der olympischen Kurzdistanz (1,5 km / 40 km / 10 km) und der langen Ironman-Distanz (3,86 km / 180 km / 42,195 km). Deshalb können hier sowohl ausdauernde Olympia-Triathletinnen wie Derron, als auch Langdistanz-Athletinnen, wie es Ryf war, starten. Die Serie ist ein exklusiver Kreis, sie nimmt Stars aus aller Welt unter Vertrag, läuft parallel zum Weltcup und schüttet höhere Siegprämien aus. Derron durfte nach der Olympiamedaille mit einer Wildcard teilnehmen. In den Rennen sammeln die Athletinnen Punkte, beim Final in Dubai gehts um den Gesamtsieg. Die Gewinnerin erhält 184 Tausend Franken, die Zweite 122 Tausend, und so weiter.
Der Name der Serie ist Programm: Ein T100-Triathlon ist 100 km lang (2 km Schwimmen / 80 km Radfahren / 18 km Laufen) und damit ein Mittelding zwischen der olympischen Kurzdistanz (1,5 km / 40 km / 10 km) und der langen Ironman-Distanz (3,86 km / 180 km / 42,195 km). Deshalb können hier sowohl ausdauernde Olympia-Triathletinnen wie Derron, als auch Langdistanz-Athletinnen, wie es Ryf war, starten. Die Serie ist ein exklusiver Kreis, sie nimmt Stars aus aller Welt unter Vertrag, läuft parallel zum Weltcup und schüttet höhere Siegprämien aus. Derron durfte nach der Olympiamedaille mit einer Wildcard teilnehmen. In den Rennen sammeln die Athletinnen Punkte, beim Final in Dubai gehts um den Gesamtsieg. Die Gewinnerin erhält 184 Tausend Franken, die Zweite 122 Tausend, und so weiter.
Ryf glaubte im Stillen an Olympia-Coup von Derron
Derron verdiente sich den Auftritt in der exklusiven Rennklasse, indem sie nach ihrem zweiten Platz bei Olympia im Herbst auch beim T100-Rennen in Ibiza und dann in Las Vegas zweimal starke Zweite wurde – obwohl sie lange nicht wusste, ob sie überhaupt einen Startplatz bekommt. So entstand ihre Podestserie. Und am Anfang stand eine rührende Nachricht von Vorbild Ryf höchstpersönlich.
Die Episode ereignete sich in Paris rund um Derrons Silber-Coup. Die Zürcherin erzählt Blick mit einigen Wochen Abstand: «Von Daniela Ryf habe ich nach meinem Silber-Rennen in Paris eine schöne Nachricht erhalten. Sie schrieb, dass sie das Bauchgefühl gehabt habe, dass etwas Grosses drinliegt. Nur wollte sie es mir vor dem Rennen nicht sagen, um nicht noch mehr Druck auszuüben» Ryf spürte, was viele noch nicht wussten: Derrons Olympia-Medaille lag in der Luft!
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Macht Derron weiteren Sprung nach vorne?
Nach dem Rennen sagte Derron in Paris unter Freudentränen: «Ich weiss nicht, was mich geritten hat.» Wie Ryf wohl zu ihrem Bauchgefühl kam? «Wie ich vor Olympia war Daniela damals auch beim Training in St. Moritz. Dort hat sie vielleicht gesehen, wie ich drauf war.»
Und nun: Wie fühlt sich Derron direkt vor dem Final in Dubai? Der Formcheck aus den Emiraten: «Ich bin schon seit einer Woche hier und konnte mich etwas an die heissen Konditionen gewöhnen. Ich freue mich auf das Rennen und eine weitere Chance, mich mit den Besten zu messen.»
Neben Derron startet in Dubai mit Imogen Simmonds (31) eine zweite Schweizerin, die aktuelle Gesamtvierte, die bei der T100-Serie unter Vertrag steht. Derron ist Neunte. Bei ihr werden am Ende im Gegensatz zu allen Athletinnen, die aktuell vor ihr sind, nur drei statt vier Resultate in die Gesamtwertung einfliessen. Möglich, dass die Olympia-Heldin trotzdem im Final noch einige Plätze gutmacht. Es würde zu ihrem verrückten Jahr passen.