WTA fordert vollständige Aufklärung
Ist die verschwundene Grand-Slam-Siegerin in Sicherheit?

Der Fall Peng Shuai (35) sorgt wenige Monate vor den Olympischen Spielen für Aufsehen: Nach den Missbrauchsvorwürfen gegen den ehemaligen Vizepremier Chinas fordert die WTA eine vollständige Aufklärung.
Publiziert: 16.11.2021 um 12:40 Uhr
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Aktualisiert: 24.11.2021 um 08:38 Uhr
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Noch immer hat sich Peng Shuai nach ihrem Verschwinden nicht gemeldet.
Foto: imago/Imaginechina

Auch am Montag herrscht Stille in Peking: Noch immer schweigt die Spitze der regierenden Kommunistischen Partei zu den schweren Vorwürfen von Tennisspielerin Peng Shuai gegen Chinas ehemaligen Vizepremier Zhang Gaoli. Doch der Druck auf die Behörden des Ausrichterlandes der Olympischen Winterspiele 2022 steigt. Nun mischt sich auch die WTA ein.

Steve Simon, der Präsident der Spielervereinigung, fordert in einem Statement eine «vollständige, faire und transparente» Aufklärung der Missbrauchsvorwürfe «ohne Zensur» und zeigt sich im Gespräch mit der «New York Times» entschlossen, notfalls Konsequenzen zu ziehen. Auch einen Stopp der lukrativen Geschäfte mit dem Reich der Mitte zieht er in Betracht. Normalerweise steigt unter anderem das prestigeträchtige Jahresfinale der WTA-Tour in Shenzhen, in diesem Jahr wurde es aufgrund der Corona-Pandemie nach Mexiko verlegt.

Tennis-Stars in Sorge

Peng, die 35-jährige zweifache Grand-Slam-Siegerin und frühere Nummer 1 im Doppel, hat Anfang November im Twitter-ähnlichen Medium «Weibo» geschrieben, von Zhang (75) sexuell missbraucht worden zu sein. Der Eintrag im Sozialen Medium wurde gelöscht, von Peng ist seither nichts mehr zu vernehmen. Die Faktenlage ist schwer zu ermitteln.

Die 18-fache Grand-Slam-Siegerin Chris Evert (USA) zeigt sich von der Situation beunruhigt. «Ich kenne Peng seit sie 14 Jahre alt ist», schreibt Evert bei Twitter. «Wir sollten alle besorgt sein, das ist ernst. Wo ist sie? Ist sie sicher? Für jede Information wären wir dankbar.» Auch der Weltranglistenerste Novak Djokovic sei «schockiert», wie er bei den ATP Finals in Turin sagt: «Ich hoffe, dass sie okay ist. Es ist schrecklich. Ich kann mir kaum vorstellen, wie sich ihre Familie fühlen muss.»

Simon gibt Entwarnung

Vonseiten des chinesischen Aussenministeriums kommen am Montag keine Hinweise. Ein Sprecher gibt an, von der angesprochenen Thematik «nichts gehört» zu haben. Er fügt hinzu, dass es sich um «keine diplomatische Frage» handelt und äussert sich entsprechend nicht weiter.

Immerhin bestätigt Simon gegenüber der «New York Times»: «Wir haben von mehreren Quellen, darunter dem chinesischen Tennisverband, die Bestätigung erhalten, dass sie in Sicherheit ist und nicht physisch bedroht wird.» (sid/red)

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