Der australische Tennis-Star Nick Kyrgios hat inmitten der Debatte um die Einreise ungeimpfter Profis zur Absage der Australian Open aufgerufen. Das am 17. Januar 2022 beginnende Grand-Slam-Turnier sollte nach Ansicht des Weltranglisten-90. aus Respekt vor den Einwohnern Melbournes nach harten Corona-Massnahmen nicht über die Bühne gehen.
«Ich denke nicht, dass die Australian Open stattfinden sollten, schon allein wegen der Menschen in Melbourne – man muss eine Botschaft senden. Wie lange ging der Lockdown dort? 275 Tage oder so?», sagt der 26-Jährige in seinem Podcast «No Boundaries» (Keine Grenzen).
Plötzlich einer Meinung mit Djokovic
Kyrgios äussert zudem unerwartete Unterstützung für den Weltranglistenersten Novak Djokovic (Serbien), den er in der Vergangenheit häufig heftig kritisiert hat. Der Premierminister des Bundesstaates Victoria hatte erklärt, dass ungeimpfte Spieler keine Ausnahmegenehmigung zur Einreise erhalten. Dadurch ist etwa der Start von Titelverteidiger und «Impfskeptiker» Djokovic akut gefährdet.
«Ich bin doppelt geimpft, aber ich finde es einfach nicht richtig, jemanden zu zwingen, sich impfen zu lassen, und zu sagen: ‹Du kannst hier nicht spielen, weil du nicht geimpft bist›», sagt der Australier und nennt tägliche Tests als Alternative.
Victorias Sportminister derweil widerspricht Kyrgios bezüglich der Einstellung der Melburnians zu den Australian Open. «Die Menschen in Melbourne, Victoria und ehrlich gesagt alle Australier sind absolut hungrig nach grossen Events», sagt Martin Pakula. (afp)