Nur etwas macht Stan Wawrinka (39) nach seinem Auftaktsieg in Paris nicht glücklich. Der Romand, grosser Eishockey-Fan und ehemaliges Vorstandsmitglied des Lausanne HC, hat direkt nach seinem 6:4, 6:4, 6:2-Erfolg über Andy Murray (37) das Resultat der Schweizer Nati gecheckt. «Ich habe nach meinem Spiel schnell nachgeschaut. Sie haben verloren – leider!»
Ansonsten ist in der (Sport-)Welt des 39-Jährigen aber alles in bester Ordnung. Er hat das Duell der Altmeister mit Murray (37) phasenweise nach Belieben dominiert – und liess sich hinterher auf dem Court Philippe-Chatrier zu Recht von den Fans feiern. Es ist der erste Sieg auf höchster Stufe seit Anfang April in Marrakesch. Seither gab es nur auf Challenger-Ebene noch ein Erfolgserlebnis, in Bordeaux, doch auch da war seine Turnierperformance insgesamt bescheiden.
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Der gute Start in Roland Garros kommt für Wawrinka nach einem bislang verkorksten Frühjahr einer Erlösung gleich. Getragen von der grossen Kulisse in der Night Session durfte sich der Westschweizer in alten Zeiten wähnen. Danach gefragt, ob er sich im Match an 2015 und seinen French-Open-Titel erinnerte und sich wieder 29 Jahre alt fühlen würde, antwortet er im Scherz: «Ich wünschte, das wäre so!»
«Ich arbeite jeden Tag hart an mir»
Wawrinka sagt, es erfülle ihn mit grosser Genugtuung, dass sich sein grosser Aufwand noch immer lohne: «Ich arbeite jeden Tag hart an mir, ich habe immer noch Lust, mich weiter zu pushen.» Ein baldiger Rücktritt? Scheint an diesem Pariser Abend sehr weit entfernt.
Das schwierige Frühjahr habe ihn zwar zum Nachdenken gebracht, doch auch die Erkenntnis in ihm reifen lassen, «noch disziplinierter» zu sein: «Ich wusste: Mein Level war immer da.» Und dieses soll ihn nun zum nächsten Coup tragen: Am Mittwoch trifft er in Runde zwei auf den Briten Cameron Norrie (ATP 33) oder den Russen Pavel Kotow (ATP 56). Danach könnte es zur Begegnung mit Australian-Open-Sieger Jannik Sinner kommen – und damit erneut zu einem Auftritt in einer grossen Arena.