Überraschung in Melbourne-Quali
Internet-Star düpiert Tennis-Rüpel – nun gegen Schweizer

Jules Marie beendete wegen einer Niederlagenserie einst seine Tennis-Karriere. Nun lanciert er sie neu. Und schafft in der Qualifikation der Australian Open einen Coup. Als Nächstes wartet ein Schweizer Gegner auf ihn.
Publiziert: 10.01.2024 um 10:44 Uhr
1/6
Jules Marie sorgt für eine grosse Überraschung.
Foto: imago/Newspix

Elfmal hat Benoît Paire (34, ATP 117) an den Australian Open teilgenommen. Ein zwölftes Mal kommt vorerst nicht dazu. Der Franzose, der sich mit diversen Ausrastern auf dem Court den Ruf als Tennis-Rüpel eingehandelt hat, ist in der 1. Quali-Runde gescheitert.

Die einstige Weltnummer 18 unterliegt Landsmann Jules Marie (32, ATP 224) in knapp anderthalb Stunden 6:7, 4:6. Marie sorgt mit diesem Sieg für eine grosse Überraschung. Denn eigentlich ist er Internet-Star – und hatte mit seiner Tenniskarriere bereits abgeschlossen.

Rücktritt nach sieben Pleiten

Im März 2015 war Marie die Weltnummer 228, seine bis dahin beste Klassierung. Kurz darauf scheiterte er zum zweiten Mal in der Quali der French Open, ehe er im Herbst seine Profikarriere beendete.

Der Grund? Er verlor siebenmal in Folge in der Startrunde. «Ich habe nicht mehr an mich selbst geglaubt, weil ich ein paarmal verloren habe», sagt er gegenüber der ATP. «Ausserdem kostete es viel, jede Woche zu fliegen. Ich war ein bisschen gelangweilt.»

Dank Corona zum Youtube-Star

In den nächsten Jahren bestritt Marie nur noch neun kleinere Turniere, gab stattdessen Tennisunterricht. Doch dann kam die Corona-Pandemie. Und gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Arthur die Idee, Videos mit Tennis-Tipps zu drehen.

Schweizer Quartett eine Runde weiter

Neben Alexander Ritschard stehen auch ein Schweizer Trio in der 2. Runde der Qualifikation. Céline Naef (18, WTA 137) gibt sich gegen die Russin Tatiana Prosorowa (20, WTA 234) keine Blösse und gewinnt klar mit 6:1, 6:0. Auch Lulu Sun (22, WTA 189) setzt sich in zwei Sätzen durch. Sie bezwingt die Britin Heather Watson (31, WTA 142) 6:4, 6:3.

Mehr Mühe bekundet hingegen Marc-Andrea Hüsler (27, ATP 191). Gegen den Österreicher Filip Misolic (22, ATP 146) braucht es nach dem verlorenen Startsatz einen Kraftakt. Nach über zwei Stunden steht aber auch er in der nächsten Runde. Der Zürcher gewinnt 3:6, 6:4, 6:3.

Simona Waltert (23, WTA 166) muss ebenfalls den ersten Satz ihrer Gegnerin überlassen. Danach nimmt sie gegen die Spanierin Marina Bassols (24, WTA 113) aber das Zepter in die Hand und dreht die Partie noch zu ihren Gunsten. Dank dem 2:6, 6:1, 6:3 steht sie bereits in der finalen Quali-Runde. Noch ein Sieg trennt sie vom Hauptfeld.

Neben Alexander Ritschard stehen auch ein Schweizer Trio in der 2. Runde der Qualifikation. Céline Naef (18, WTA 137) gibt sich gegen die Russin Tatiana Prosorowa (20, WTA 234) keine Blösse und gewinnt klar mit 6:1, 6:0. Auch Lulu Sun (22, WTA 189) setzt sich in zwei Sätzen durch. Sie bezwingt die Britin Heather Watson (31, WTA 142) 6:4, 6:3.

Mehr Mühe bekundet hingegen Marc-Andrea Hüsler (27, ATP 191). Gegen den Österreicher Filip Misolic (22, ATP 146) braucht es nach dem verlorenen Startsatz einen Kraftakt. Nach über zwei Stunden steht aber auch er in der nächsten Runde. Der Zürcher gewinnt 3:6, 6:4, 6:3.

Simona Waltert (23, WTA 166) muss ebenfalls den ersten Satz ihrer Gegnerin überlassen. Danach nimmt sie gegen die Spanierin Marina Bassols (24, WTA 113) aber das Zepter in die Hand und dreht die Partie noch zu ihren Gunsten. Dank dem 2:6, 6:1, 6:3 steht sie bereits in der finalen Quali-Runde. Noch ein Sieg trennt sie vom Hauptfeld.

Dadurch wurde Marie zum Internet-Star, über 100'000 Follower hat sein Youtube-Kanal inzwischen, seine Videos wurden über 19 Millionen Mal angeschaut. Das führte unter anderem dazu, dass er 2021 bei den French Open mit Stars wie Novak Djokovic (36, ATP 1) trainieren durfte.

Und das Feuer in ihm wurde wieder entfacht. Marie entschied, seine Profikarriere noch einmal zu lancieren. Auch, weil er dank seines Youtube-Kanals nicht mehr auf die finanzielle Unterstützung seiner Eltern angewiesen ist. Sein Ziel? Alle vier Grand Slams zu spielen. Mit dem Sieg gegen Paire ist er dem ersten einen Schritt näher gekommen. Nun wartet in der 2. Runde ein Schweizer auf ihn. Er trifft auf Alexander Ritschard (29, ATP 198). (bir)

Franzose tickt nach verlorenem Ballwechsel völlig aus
1:01
Wut-Attacke kostet Benoit Paire viel Geld:Franzose tickt nach verlorenem Ballwechsel völlig aus
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?