Tennis-Rüpel Paire demütigt Balljungen
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Er verliert absichtlich
Benoit Paire ist der grösste Provokateur im Tennis

Der Franzose Benoit Paire (31) outet sich immer mehr als «Enfant terrible» des Tennissports. Sein Verhalten ist skandalös.
Publiziert: 12.04.2021 um 19:33 Uhr
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Aktualisiert: 13.04.2021 um 11:29 Uhr
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Der Franzose Benoit Paire fällt nicht nur wegen seinem Hipster-Bart auf.
Foto: Getty Images

Der Frust im Welttennis verbreitet sich derzeit an allen Fronten. Corona-Bubbles, Turnierverschiebungen, Zoff um Preisgelder, Ranking-Punkte und mangelndes Verständnis seitens der Spielervereinigung ATP verärgern viele Tennisstars. Einer, der seinem Ärger (zu) freien Lauf lässt, ist der Franzose Benoit Paire.

Das «Enfant terrible» mit dem Hipster-Bart ging bei neun Partien bestrittenen Matches in diesem Jahr nur einmal als Sieger vom Court. «Sch...egal», denkt sich Paire dabei – er hat sowieso keine Lust aufs Tennisspielen. Und er denkt es nicht nur, er teilt es der Welt auf den sozialen Medienkanälen auch freizügig mit.

Nachdem er sich während der Erstrundenpartie in Buenos Aires gegen den unbekannten Francisco Cerundolo (Arg) mit dem Schiedsrichter anlegt, spuckt er angewidert auf den Platz und schenkt das Match am Ende absichtlich mit mehreren Doppelfehlern ab. Den Vogel schiesst Paire dann auf Twitter ab. «Am Ende lohnt es sich, schlecht zu sein», so der dreifache Turniersieger ironisch – und postet dazu einen Screenshot seines bislang erspielten Karrierepreisgelds (über 8,5 Mio. Dollar).

Warum sich zerreissen?

Nur eine Woche später in Santiago de Chile gibt er nach einem 2:6, 3:6 gegen den Dänen Holger Vitus Nodskov (ATP 410) zu, dass leere Stadien und reduzierte Preisgelder seine Motivation dämpften: «Wenn du ein ATP-250 gewinnst, bekommst du nur 30 000 US-Dollar. Nach meinen sofortigen Niederlagen erhalte ich 10 000 Dollar. Soll ich mich wie verrückt zerreissen, nur um etwas mehr zu verdienen?»

Doch damit nicht genug der Provokation. Am 500er-Turnier in Acapulco (Mex) kassiert der 31-jährige Kumpel von Stan Wawrinka, der in Genf lebt, wieder eine klare Startpleite. Diesmal gegen den topgesetzten Stefanos Tsitsipas (Gr), was an sich keine Schande wäre. Paires Einstellung hingegen ist eine. «Ich habe in der ersten Runde verloren, das ist besser. So kann ich schnell aus der Blase raus», twittert er. Das sei momentan das einzige Ziel bei jedem Event, Tennis habe keine Priorität. «Ich komme zum Turnier, verdiene etwas Geld und fahre zum nächsten.»

Nach Miami (schnelles Out gegen Lorenzo Musetti, ATP 94) nun also Monte Carlo – das erste Sandplatzturnier dieser Saison hat dieses Wochenende begonnen. Und Überraschung: Paire kämpft! Wenn auch er wieder in Runde 1 verliert – 4:6, 7:6, 6:7 nach über drei Stunden gegen Jordan Thompson (Aus, ATP 62).

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