Benoît Paire macht seinem Ruf als Tennis-Rüpel wieder einmal alle Ehre. Der Franzose zeigt sich zum Auftakt des Turniers in Rom von seiner schlechtesten Seite.
Die Weltnummer 24 erwischt einen schlechten Tag, wird von Youngster Jannik Sinner (19) schon fast vorgeführt. Der Frust bei Paire wird grösser und grösser. Er flucht, zofft mit dem Referee und schmeisst mich Sachen um sich – erst mit Bällen, dann wirft er sein Racket meterhoch in die Luft.
Nicht die feine Art des 31-Jährigen, doch es kommt noch schlimmer. Nach einer Pause lässt er absichtlich die Trinkflasche auf dem Feld liegen und demütigt den Ballbuben, indem er ihn zwingen will, die Flasche aufzuheben, wie das Tennisportal «Punto de Break» berichtet. Als der Referee ihm sagt, dass er das nicht machen könne, drischt Paire die Flasche mit seinem Schläger wütend vom Feld.
«Eine der peinlichsten Verhaltensweisen»
«Eine der peinlichsten Verhaltensweisen, die ich je auf einem Tennisplatz gesehen habe», schreibt der Chefredaktor des Poprtals Jose Moron auf Twitter.
Paire dreht offenbar völlig durch. Er schenkt etliche Punkte ab, spielt total unmotiviert. Als es dann im zweiten Satz endgültig Richtung klare Pleite geht, serviert er von unten. Das ist zwar erlaubt, aber nicht gerne gesehen. Verboten ist dann seine nächste Aktion: Er pfeffert einen Service ins Feld, obwohl Sinner auf der anderen Seite noch nicht bereit ist.
«Ein gutes Training, ich bin zufrieden»
Paire will das in einem weiteren Streit mit dem Schiedsrichter nicht einsehen, regt sich erneut auf. Als Sinner dann für den Sieg aufschlägt, knallt er die Bälle lustlos und mit voller Wucht ins Netz. Nach 64 Minuten ist der Spuk vorbei, der Tennis-Rüpel geht mit 2:6, 1:6 unter.
Wer in der anschliessenden Pressekonferenz Einsicht oder entschuldigende Worte erwartet, wird enttäuscht. «Es war ein gutes Training, ich bin froh, eine Stunde und 4 Minuten trainiert zu haben. Ich bin zufrieden», sagt Paire sarkastisch.
Eklat hat sich angekündigt
Sein emotionaler Auftritt kündigt sich schon vor dem Spiel an. Nachdem er die US Open wegen eines positiven Corona-Tests verpasst hat und im New Yorker Hotelzimmer in Quarantäne festgesessen ist, bittet Paire die Organisatoren in Rom darum, erst am Dienstag spielen zu dürfen.
Als er erfährt, dass er doch am Montag ran muss, twittert Paire entrüstet: «So ein scheiss Programm! Danke, ich hatte eine einzige Frage um noch einen Trainingstag nach New York zu haben. Nicht fair.»