Thiem zum Fehlen der Stars in New York
«Erfolg bei US Open weniger wert als normal»

Reihenweise geben die Tennis-Stars für die US Open Forfait. Das schmälert den Wert des Turniers, ist sich Weltnummer 3 Dominic Thiem sicher.
Publiziert: 11.08.2020 um 19:42 Uhr
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Aktualisiert: 19.08.2020 um 09:34 Uhr
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Dominic Thiem sorgt sich über die Qualität der US Open.
Foto: keystone-sda.ch

Den US Open droht der Star-Exodus. Roger Federer fehlt verletzt. Andere wie Rafael Nadal, Stan Wawrinka oder Nick Kyrgios haben bereits klar gemacht, wegen der aktuellen Corona-Lage auf eine Reise nach New York zu verzichten. Und viele weitere Top-Spieler könnten folgen, wenn die Bedingungen für die Rückkehr nach Europa nicht geklärt werden.

Wird das zweite Grand-Slam-Turnier des Jahres zu einer Farce? Während Nadal abwiegelt, sorgt sich Dominic Thiem um die Qualität der US Open. «Man muss auch ganz ehrlich sagen, es werden sicher einige der Topspieler absagen. Das heisst, ein eventuelles weit Kommen bei diesem Turnier wäre sicher weniger wert als normal, als es in Australien war», sagt die Weltnummer 3 der österreichischen Nachrichtenagentur «APA».

Thiem würde gerne antreten

Trotzdem würde der Österreicher gerne teilnehmen. Denn es sei Zeit, dass das Tennis wieder anfange. Auch wenn die Bedingungen komplett anders sein werden als üblich. «Keine Zuschauer, ein ganz, ganz kleines Team nur, sonst nur im Hotel. Es wird eine ganz, ganz neue Erfahrung einfach für uns alle», versichert der 26-Jährige.

Dass Thiem auch wirklich in New York antreten wird, ist aber nicht sicher. Auch in seinem Lager sorgt man sich über eine mögliche Quarantäne, welche die auf die USA folgende europäische Sandplatz-Saison zerstören würde.

Italien weigert sich, auf Quarantäne zu verzichten

«Es ist noch immer nicht schriftlich bestätigt, dass die Spieler ohne Quarantäne in Rom einreisen dürfen», erklärt sein Manager Herwig Straka, ein Mitglied des ATP-Boards. «Die Italiener, das Gesundheitsministerium, weigern sich.»

Zum Unverständnis von Straka: «In Wahrheit sind die Spieler in Amerika gar nie im Land. Die sind im Hotel und auf der Anlage. Und sie haben jeden zweiten oder dritten Tag einen Test.» Die ATP und der italienische Tennis-Verband seien dran, direkt auf die italienische Regierung einzuwirken.

Extrem enger Zeitplan

Das Problem beim Tennis-Comeback ist der enge Zeitplan. Ab dem 20. August soll es in Cincinnati richtig losgehen, die US Open folgen vom 31. August bis 13. September. Bereits am 8. September startet in Kitzbühel die europäische Sandplatzsaison.

Doch vor allem aber erfolgt am 20. September der Auftakt in Rom zum Masters-1000-Turnier. Und die French Open in Paris stehen ab dem 27. September auf dem Programm. Für Quarantäne ist bei diesem Kalender schlicht kein Platz. Auch für Thiem nicht, der in Roland Garros zuletzt zweimal im Final stand und als Nadals erster Herausforderer auf Sand gilt. (sme)

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