Tennis-Ass Jabeur fordert mehr Gleichberechtigung
«Mit Frauen wird anders als mit Männern umgegangen»

Die tunesische Tennisspielerin Ons Jabeur kritisiert rund um das Turnier in Madrid die europäischen Organisatoren öffentlich und fordert Gleichberechtigung.
Publiziert: 30.04.2024 um 20:35 Uhr
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Aktualisiert: 01.05.2024 um 22:38 Uhr
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Ons Jabeur (29) übt an der Pressekonferenz in Madrid Kritik und fordert mehr Gleichberechtigung.
Foto: Getty Images
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Laura ErniPraktikantin Sport

Nach ihrem Viertelfinaleinzug an den Mutua Madrid Open kritisiert das tunesische Tennis-Ass Ons Jabeur (29, WTA 9) die Turnierorganisatoren in Europa. «Die Art und Weise, wie sie hier mit Frauen und Männern umgehen, ist völlig unterschiedlich», stellt die Tunesierin an einer Pressekonferenz am Montag klar und fordert mehr Gleichberechtigung.

«Wir haben noch einen langen Weg vor uns, besonders hier in Madrid und in Rom; also in Europa im Allgemeinen». So hätten Frauen gar nicht erst den gleichen Zugang zu Trainingsplätzen. Auch würden WTA-Spiele nicht so häufig im Fernsehen gezeigt, wie ATP-Matches. «Ich möchte im Hotel in Spanien so gerne den Fernseher einschalten und mir das Tennisspiel einer Frau ansehen», erzählt sie, doch wegen mangelnder Übertragung könne sie sich «kein einziges» Spiel anschauen.

Kein einziges Frauen-Tennis-Spiel wurde ausgestrahlt

«Diese Situation ist wirklich sehr frustrierend», sagt die Turniersiegerin von 2022, die am Montag im Achtelfinal die Lettin Jelena Ostapenko (26, WTA 10), in zwei Sätzen 6:0, 6:4, ausgeschaltet hat. «Wie will man so das Frauen-Tennis fördern?» Ohne Sendefläche könnten keine jungen Mädchen inspiriert werden! Und: «Logisch denken alle, dass Herren-Tennis besser ist.»

Jabeur ist die erste nordafrikanische und arabische Frau, die in Wimbledon ein Grand-Slam-Finale gespielt hat – und enorm stolz auf ihre Sportart. Genau deswegen fühle sie sich auch verpflichtet, gegen die Missstände vorzugehen.

«Wir verdienen etwas Besseres»

«Man muss die Art und Weise, wie Frauen spielen, mehr respektieren.» Sie sei Frauen wie Billie Jean King (80) enorm dankbar, die sich für den Frauensport eingesetzt hätten. «Sie haben den Sport auf grossartige Weise repräsentiert und viel Vorarbeit geleistet. Ich denke, Menschen sollten wissen, was wirklich passiert. Es kann nicht sein, dass Leute über Frauen-Tennis urteilen, ohne sich ein Spiel anzuschauen.»

Deshalb fordert Jabeur unmissverständlich mehr Gleichberechtigung für Frauen auf der Tour: «Wir verdienen etwas Besseres.»

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