Ungewöhnliche Massnahme von Stuhlschiedsrichterin Lara Morgane beim WTA-Turnier in Rom. Weil sie sich in der Gegenwart von Camila Giorgis Papa Sergio nicht mehr wohl in ihrer Haut fühlt, ruft sie nach Unterstützung.
«Wenn es möglich für dich wäre, in der Nähe zu bleiben ... weil Giorgis Vater echt verrückt ist, und ich hätte gerne jemanden», spricht die Französin während dem Spiel von Camila Giorgi (It, WTA 83) gegen Sara Sorribes Tormo (Sp, WTA 51) in ihr Funkgerät.
Papa Giorgi mischt sich immer wieder ein
Die Angst vor dem coachenden Spielervater mit dem stechenden Blick kommt nicht von ungefähr. Tennis-Journalistin Jill Martin entgeht nicht, wie Papa Giorgi eine Grenze überschreitet. Er mische sich immer wieder in die Diskussionen mit der Schiedsrichterin ein, schreibt Martin auf Twitter: «Das ist ehrlich gesagt unangenehm anzusehen.»
Das Spiel ist wohl zu viel für die Nerven von Sergio Giorgi. 3 Stunden und 51 Minuten stehen seine Tochter und Sorribes Tormo auf dem Feld, das längste Match des Jahres auf der Frauen-Tour.
4:0-Führung verspielt mit Fehlerorgie
Die Spanierin gewinnt dabei mit 7:6, 6:7 und 7:5. Camila Giorgi gibt im Entscheidungssatz eine 4:0-Führung aus der Hand. Offenbar zum Verzweifeln für Papa Giorgi, zumal seine Tochter 86 unerzwungene Fehler produziert. Eine Entschuldigung, die Schiedsrichterin anzugehen, ist das aber natürlich nicht.
«Bosheit und Aggressionen nehmen zu»
Unangenehme Szenen gegen die Offiziellen mehren sich aber im Tennis. «Bosheit und Aggressionen gegen Offizielle nehmen im Tennis besorgniserregend zu», schreibt der US-Journalist Ben Rothenberg auf Twitter.
Er verweist auf die Fälle Zeppieri oder Dzumhur bei der ATP, die beide dem Schiri drohten. Und er klagt an, dass jeweils keine Strafe ausgesprochen werde gegen die Aggressoren.
Immerhin: Lara Morganes Hilferuf bleib glücklicherweise eine reine Vorsichtsmassnahme. Sergio Giorgi verhält sich danach ruhig. (sme)