Anstatt mit sportlichen Erfolgen sorgt Alexander Zverev in den letzten Wochen abseits des Tennisplatzes für Schlagzeilen. Seine Ex-Freundin Olga Scharypowa (23) wirft ihm psychische und physische Gewalt vor, behauptet sogar, dass sie sich deswegen umbringen wollte.
Zunächst hatte sich der Deutsche mit einem Statement auf Instagram dagegen gewehrt, nun äussert er sich real und streitet die Vorwürfe seiner Ex vehement ab. «Die Sachen, die sie sagt, sind einfach nicht wahr», so Zverev im Rahmen einer Pressekonferenz vor den am Sonntag beginnenden ATP Finals. «Wir hatten unsere Höhen und Tiefen, aber die Art und Weise, wie unsere Beziehung nun in der Öffentlichkeit dargestellt wird, ist nicht so, wie sie war.»
«Habe immer vor allen Respekt gehabt»
Nicht nur für ihn sei die ganze Sache unangenehm. Auch für den Sport, seine Fans und seine Familie sei das nicht schön. «So bin ich nicht, so wurde ich nicht erzogen. Ich habe immer vor allen Respekt gehabt», betont der 23-Jährige. Es stimme ihn traurig, dass solche Anschuldigungen eine derartige Auswirkung auf den Sport, die Aussenwelt und auf ihn selber haben können. «Ich entschuldige mich aufrichtig dafür, dass der Fokus vom Sport weggerückt ist.»
«Wir alle lieben es, Tennis zu spielen, dafür sind wir hier», versucht die Weltnummer 7 dann eben diesen Sport doch wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken. Er freue sich darauf, ein letztes Mal in London die Finals zu spielen. Diese finden ab 2021 in Turin (It) statt.
Auch die ATP äussert sich
Auch die ATP dürfte froh sein, wenn wieder vermehrt mit den Ergebnissen auf dem Court für Schlagzeilen gesorgt wird. In einem Statement schreibt sie: «Die ATP verurteilt jede Form von Gewalt und Missbrauch aufs Schärfste. Wir erwarten von allen Mitgliedern der Tour, dass sie das Gleiche tun und jegliches Verhalten unterlassen, das gewalttätig oder missbräuchlich ist oder andere in Gefahr bringt.» Weiter heisst es, dass in Fällen, in denen gegen Mitglieder der Tour Anschuldigungen wegen Gewalt oder Missbrauch erhoben werden, das Ergebnis der Ermittlungen und des entsprechenden Verfahrens überprüft werde und anhand dessen über eine angemessene Vorgehensweise entschieden wird.
So weit ist es im Fall von Zverev bisher nicht gekommen. Für ihn gilt nun, sich voll auf Tennis zu konzentrieren. Seinen ersten Auftritt bei den Finals hat der Deutsche am Montagabend (21 Uhr). Dann trifft er auf den Russen Daniil Medwedew (24, ATP 4), gegen den er zuletzt im Final des Masters-1000-Turniers von Paris in drei Sätzen verloren hat. (bir)