Djokovic ist «keine 19 mehr»
Nachdem er zuvor zweimal einen Satz abgegeben hat, gewinnt Novak Djokovic (ATP 7) sein Spiel in der 3. Runde gegen den Tschechen Tomas Machac (ATP 25) in drei Sätzen. Beim 6:1, 6:4, 6:4 muss der Serbe jedoch einen Schreckmoment verdauen. Anfang des zweiten Satzes, als er 0:2 hinten liegt, nimmt er eine medizinische Auszeit in Anspruch. Der 37-Jährige scheint sich unwohl zu fühlen, mit schmerzverzerrtem Gesicht sitzt er auf der Bank. «Ich habe versucht, ein bisschen Luft zu holen», sagt Djokovic hinterher lächelnd. «Ich bin keine 19 mehr.»
Nach der Pause ist der Rhythmus von Machac gebrochen. Hatte der Tscheche den 24-fachen Grand-Slam-Sieger im Halbfinal in Genf auf Sand noch geschlagen, hatte er in Melbourne keine Chance. Im Achtelfinal trifft Djokovic mit Jiri Lehecka erneut auf einen Tschechen.
Alcaraz zieht mit Legenden-Trio gleich
Carlos Alcaraz (ATP 2) zieht mit einem 6:2, 6:4, 6:7, 6:2-Sieg über den Portugiesen Nuno Borges (ATP 33) in die zweite Turnierwoche ein. Damit hat Alcaraz vor seinem 22. Geburtstag an jedem Grand-Slam-Turnier mindestens zehn Einzel gewonnen. Das gelang vor ihm in der Profi-Ära nur Mats Wilander, Rafael Nadal und Novak Djokovic. Alcaraz kann, wenn er in Melbourne triumphiert, als Jüngster den Karrieren-Grand-Slam vollenden.
Dazu noch eine Randnotiz: Alcaraz (aktuell 4 Grand-Slam-Titel), Wilander (4) und Nadal (4) gewannen alle vor dem 22. Geburtstag mindestens vier Titel, Novak Djokovic bloss einen. Djokovic spielte aber schon in jungen Jahren an den Major-Turnieren grossartig, nur gab es für ihn damals noch keinen Weg vorbei an den älteren Rafael Nadal (bis 22 0:4-Bilanz an Grand Slams) und Roger Federer (1:3).
Titelverteidigerin so richtig gefordert
In den letzten beiden Jahren hat Aryna Sabalenka die Australian Open gewonnen. Nun wird die Weltnummer 1 in der 3. Runde so richtig gefordert. Zwar steht am Ende gegen die dänische Weltnummer 42 Clara Tauson ein 7:6, 6:4 zu Buche, aber dafür muss die Belarussin richtig hart arbeiten.
Der Start in die Partie misslingt Sabalenka komplett. Sie gibt die ersten vier Aufschlagspiele ab. Weil sie gleichzeitig aber jedes Mal das direkte Rebreak schafft, liegt sie jeweils nur kurz hinten. Als Tauson als erst den Bann bricht und ihren Service durchbringt, dreht Sabalenka auf. Mit drei Games in Folge legt sie 6:5 vor, lässt danach vier Satzbälle, ehe sie den Sack im Tiebreak zumacht. Allein der Startsatz dauert 64 Minuten. Und ebenso lange duellieren sich die beiden auch im zweiten Durchgang. Nach 128 Minuten steht Sabalenka in den Achtelfinals.
Zverev wie einst Becker
Den nächsten Sieg im Schnelldurchlauf gibts für Alexander Zverev (ATP 2). Beim 6:3, 6:4, 6:4 gegen den Briten Jacob Fearnley (ATP 92) steht der Deutsche sechs Minuten weniger lange auf dem Platz als Sabalenka bei ihrem Arbeitssieg. Für Zverev ist es das sechste Mal, dass er die dritte Runde übersteht – damit egalisiert er die Bestmarke von Legende Boris Becker für die meisten Achtelfinal-Einzüge eines deutschen Tennisspielers.
Pegula scheitert
Mit Jessica Pegula (WTA 6) scheitert die zweite Top-10-Spielerin vorzeitig. Die Amerikanerin unterliegt in der 3. Runde der ungesetzten Serbin Olga Danilovic (WTA 55) 6:7 (3:7), 1:6. Die Finalistin des letzten US Open muss in Melbourne somit erstmals seit drei Jahren vor den Viertelfinals abreisen. Danilovic auf der anderen Seite ist die erste Serbin seit 2014, die am Australian Open die Achtelfinals erreicht. Sie egalisiert ihr persönliches Bestergebnis bei einem Grand-Slam-Turnier, nachdem sie 2024 beim French Open die Runde der letzten 16 erreicht hatte.