Riedi traf am Hopman Cup Weggefährte und «Inspiration» Alcaraz
«Ich sagte ihm, dass er ‹nid ganz bache› sei»

Mit einer ganzen Reihe an Siegen gegen Top-Spieler kämpft sich Leandro Riedi (21) von seinem schwierigen Frühjahr zurück. Der Zürcher hat am Hopman Cup neue Moral getankt – und von Carlos Alcaraz und Holger Rune zusätzlichen Zuspruch erhalten.
Publiziert: 27.07.2023 um 00:05 Uhr
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Aktualisiert: 27.07.2023 um 00:25 Uhr
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Leandro Riedi hat am Hopman Cup in Nizza für Furore gesorgt.
Foto: DUKAS
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Marco PescioReporter Sport

Der Spass ist zurück. Nach einigen Rückschlägen im ersten Halbjahr – mal körperlich, mal sportlich – nimmt Leandro Riedi (21) allmählich wieder Fahrt auf. Nach dem Hopman Cup in Nizza, an dem er zusammen mit Céline Naef (18) erst im Final an Kroatien scheiterte, sagt er: «Dieses Turnier hat nach der schwierigen Zeit richtig gutgetan. Es ist bislang mein grösster Erfolg der Karriere. Ich werde diese verrückten Tage nie vergessen.»

Riedi spielt gross auf am Turnier, das zwar keine Weltranglistenpunkte abwirft, aufgrund der Tradition aber eine prestigeträchtige Angelegenheit ist. Erst schlägt er die dänische Weltnummer sechs Holger Rune (20), dann den französischen Routinier Richard Gasquet (37). Die Doppel mit Naef gegen Rune/Clara Tauson (20) und Gasquet/Alizé Cornet (33) gewinnt er ebenfalls. Erst im Final gegen Kroatien mit Borna Coric (26) und Donna Vekic (27) gibts keinen Schweizer Erfolg zu verbuchen.

«Das war schön zu hören»

Riedi spricht dennoch von einer «coolen Erfahrung». Gerade auch, weil er auf Weggefährten aus Juniorenzeiten traf. Sowohl mit Rune als auch mit Wimbledonsieger Carlos Alcaraz (20), der für Spanien im Einsatz stand, hat er sich ausgetauscht. «Ich habe Carlos sofort gratuliert und ihm gesagt, er sei ‹nid ganz bache› – einfach unglaublich, was er zuletzt wieder geleistet hat», sagt Riedi lachend. Alcaraz sei «eine Inspiration» für ihn, genauso wie die Worte von Rune ein zusätzlicher Motivationsschub für ihn gewesen seien: «Er meinte, ich sei auf einem guten Weg. Das war nach den letzten Monaten schön zu hören.»

Zuversichtlich stimme den aktuell 159. der Weltrangliste auch der Viertelfinaleinzug beim Challenger-Bewerb in Karlsruhe kurz vor dem Hopman Cup oder der Quali-Sieg in Wimbledon über Aussie-Star Thanasi Kokkinakis (27). Und: «Dass nun auch mein Körper wieder mitspielt.» Zwar spürt er nach den intensiven Tagen in Nizza die eine oder andere Blessur, doch das ist kein Vergleich zum Frühjahr, als ihn eine Stressfraktur im rechten Fuss zu einem Vollstopp zwang.

Erst Ferien, dann der Angriff auf Hartplatz

Nach ein paar verdienten Urlaubstagen in den USA will Riedi gleich in Nordamerika bleiben und nacheinander die Challenger-Turniere in Cary (North Carolina) und Winnipeg (Kanada) sowie die Qualifikation für die US Open in New York in Angriff nehmen. Alles Turniere auf Hartplatz, seinem Lieblingsbelag.

Rechtshänder Riedi sagt: «An den French Open im Mai (Out in Quali-Runde eins, d. Red.) hatte ich noch das Gefühl, als würde ich mit links spielen. Jetzt aber bin ich ganz anders unterwegs. Ich spüre die Fortschritte.»

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