Kasatkina über Sicherheit in Saudi-Arabien für homosexuelle Spielerinnen
«Mir wurde garantiert, dass es mir gut gehen wird»

Die Vergabe der WTA-Finals nach Saudi-Arabien sorgt weiterhin für Diskussionen auf der Tennis-Tour. Legende Martina Navratilova äussert sich skeptisch, während Daria Kasatkina verrät, dass man ihr die Sicherheitsbedenken genommen habe.
Publiziert: 01.05.2024 um 15:00 Uhr
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Daria Kasatkina (l.), hier mit Freundin Natalia Zabiiako, ist eine der wenigen offen homosexuellen Tennisspielerinnen auf der WTA-Tour.
Foto: Instagram

Es rumort seit geraumer Zeit mächtig im Hintergrund des Tennis-Zirkus. Längst lautet die Frage nicht mehr, ob Saudi-Arabien Einfluss auf die Weltsportart haben wird, sondern wie gross der sein wird. Die jüngst nach Riad vergebenen WTA-Finals sind wohl nur ein weiterer Zwischenschritt. Doch die kritischen Stimmen bleiben.

Tennis-Legende Martina Navratilova (67) erklärte im Rahmen der Laureus-Awards in Madrid, sie respektiere den Entscheid, nach Saudi-Arabien zu gehen. Gleichwohl liess sie durchblicken, dass es sich die Spielerinnen mitunter auch zu einfach machen würden: «Einer der Kommentare, die ich hörte, lautete: Wir wollen nicht politisch sein. Doch nach Saudi-Arabien zu gehen, ist so politisch, wie man nur sein kann. Willkommen im Sport! Der Sport ist politisch. Er stand schon immer an der Spitze des sozialen Wandels.»

Navratilova meint, womöglich werde sich auch der wegen Menschenrechtsverletzungen kritisierte Wüstenstaat wandeln können – «obwohl ich nicht weiss, wie dort etwas ohne den Segen von Kronprinz Mohammed bin Salman passieren soll.»

Sie betrachte es deshalb als «ein wenig egoistisch», wenn nun die WTA-Finals nach Riad verkauft werden und die Verantwortlichen gleichzeitig hoffen, damit einen Wandel zu bewirken: «Aber wer weiss. Wir werden sehen.»

Ähnlich wie in Abu Dhabi oder Dubai?

Auch Daria Kasatkina (26), aktuell die Nummer elf der Welt und eine der wenigen offen homosexuellen Spielerinnen der WTA-Tour, hat sich jüngst zum Saudi-Entscheid geäussert. Gegenüber BBC Sport lobt sie die Öffnung, die es nun auch Mädchen und Frauen erlaube, Sport zu betreiben und Veranstaltungen zu besuchen. Gleichzeitig habe man ihr die Bedenken genommen, überhaupt einen Fuss ins Land zu setzen – weil dort Homosexualität vom Staat verfolgt wird. Die Russin sagt: «Mir wurde garantiert, dass es mir gut gehen wird.» Sie würde sich nun freuen, wenn es zu einem Trip in den Nahen Osten kommen würde: «Das würde bedeuten, ich hätte mich als eine der besten acht Spielerinnen der Welt qualifiziert – das wäre grossartig.»

Derweil meint Arij Almutabagani, die Präsidentin der Saudi Tennis Federation, gegenüber der BBC, dass sich homosexuelle Spielerinnen nicht anders verhalten müssten als an Orten wie Abu Dhabi oder Dubai, wo bereits Turniere stattfinden. «Es gibt nichts, was vorschreibt, wie man sich verhalten darf oder nicht. Man muss nur verstehen, dass jedes Land seine eigenen Regeln und Traditionen hat», sagt sie. (mpe)

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