Seit Mitte Juli ist Roger Federer Besitzer eines Grundstücks am Zürichsee. 16'000 Quadratmeter. Mit direktem Seeanstoss. Auf dem Land bei Rapperswil-Jona SG plant der Tennis-Star sein neues Zuhause zu bauen.
Der prominente Name Roger Federer ruft nun den Verein Rives Publiques auf den Plan. Dieser kämpft für durchgängig öffentliche Seeuferwege in der ganzen Schweiz und möchte mit Federer einmal mehr auf sein Anliegen aufmerksam machen.
«Mein Ziel ist es, der Schweizer Bevölkerung den Zugang zu ihrem Eigentum zurückzugeben», sagt Victor von Wartburg (76) letztes Jahr zu BLICK. Ihr Eigentum seien die Seeufer. Der Rentner untermauert seine Ansicht mit einer Vielzahl an Gesetzen, Bundesgerichtsurteilen, Verträgen und längst vergessenen Grundbucheinträgen.
«Das Grundstück darf er kaufen»
In einem Brief an die Rapperswiler und St. Galler Kantons-Behörden schreibt von Wartburg: «Wir sind überzeugt, dass Sie verpflichtet sind, von Herrn Federer einen durchgehenden Uferweg direkt am Wasser vor seinem Grundstück zu fordern. Das Grundstück darf er kaufen und nutzen, das der Öffentlichkeit gehörende Uferland hingegen nicht. Wie alle Eigentümer am See, kann auch er nur Ufer-Anstösser und nicht See-Anstösser sein.» Die Rechtssprechung dazu ist aber seit Jahren umstritten.
Der Verein sieht diese Aufforderung seinerseits als Chance für Federer, sich ins gute Licht zu stellen. Von Wartburg meint: «Zudem erhält Federer hier die einmalige Gelegenheit, sich in dieser Angelegenheit erneut als Idol zu profilieren, indem er mit einer Unterschrift auf dem Katasteramt den freien Durchgang vor seinem Grundstück mit einem öffentlich begehbaren Seeuferweg garantiert.»
Eine Reaktion der politischen Behörden auf die Aufforderung steht noch aus. Auch der Tennis-Star, der zurzeit beim ATP-Turnier in Cincinnati weilt, hat sich noch nicht geäussert. (rib)
Die Forderung ist klar: Victor von Wartburg von Rives Publiques will, dass das Seeufer auf Roger Federers Grundstück in Rapperswil-Jona SG für die Öffentlichkeit frei zugänglich ist. «Es gibt weder eine rechtliche noch eine moralische Verpflichtung, dies zuzulassen», entgegnet Marie-Theres Huser.
Huser ist bei Spiess + Partner Rechtsanwältin und Spezialistin bei Baurechtsfragen. «Für einen durchgehenden Seeuferweg existiert keine kantonale Gesetzesgrundlage. Zudem wäre ein solcher Weg ein baulicher Eingriff in die geschützte Uferlandschaft, was eine Interessenabwägung, ein Planverfahren und Kreditzusagen der Steuerzahler zwingend macht.»
Das Argument, der Grossteil des Schweizer Seeufers sei bereits verbaut, lässt Huser so nicht gelten. «Gerade in der Stadt Rapperswil-Jona gibts bereits viele attraktive öffentliche Seezugänge.» Und auch die Angst, dass Federer das
Ufer verbauen könnte, wie es Von Wartburg befürchtet, sei unbegründet. «In der Schweiz gilt ein Mindestabstand von 20 Metern zum Gewässer. Daran hat sich auch Federer zu halten.»
Dem Federer-Grundstück nah zu kommen, ist für Otto Normalbürger trotzdem nicht unmöglich. Es gibt kein Gesetz, das es verbieten würde, im Wasser entlang des Ufers zu schwimmen ... (leu)
Die Forderung ist klar: Victor von Wartburg von Rives Publiques will, dass das Seeufer auf Roger Federers Grundstück in Rapperswil-Jona SG für die Öffentlichkeit frei zugänglich ist. «Es gibt weder eine rechtliche noch eine moralische Verpflichtung, dies zuzulassen», entgegnet Marie-Theres Huser.
Huser ist bei Spiess + Partner Rechtsanwältin und Spezialistin bei Baurechtsfragen. «Für einen durchgehenden Seeuferweg existiert keine kantonale Gesetzesgrundlage. Zudem wäre ein solcher Weg ein baulicher Eingriff in die geschützte Uferlandschaft, was eine Interessenabwägung, ein Planverfahren und Kreditzusagen der Steuerzahler zwingend macht.»
Das Argument, der Grossteil des Schweizer Seeufers sei bereits verbaut, lässt Huser so nicht gelten. «Gerade in der Stadt Rapperswil-Jona gibts bereits viele attraktive öffentliche Seezugänge.» Und auch die Angst, dass Federer das
Ufer verbauen könnte, wie es Von Wartburg befürchtet, sei unbegründet. «In der Schweiz gilt ein Mindestabstand von 20 Metern zum Gewässer. Daran hat sich auch Federer zu halten.»
Dem Federer-Grundstück nah zu kommen, ist für Otto Normalbürger trotzdem nicht unmöglich. Es gibt kein Gesetz, das es verbieten würde, im Wasser entlang des Ufers zu schwimmen ... (leu)