Apple TV zeigt ersten Ausschnitt der Boris-Becker-Doku
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Um 8 Uhr konnte er den Knast verlassen
Boris Becker ist wieder frei

Boris Becker (55) ist wieder ein freier Mann. Am Donnerstagmorgen wurde er in London aus dem Gefängnis entlassen. Besonders Mutter Elvira Becker (87) freut sich über das verfrühte Weihnachtsgeschenk.
Publiziert: 15.12.2022 um 11:23 Uhr
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Aktualisiert: 13.06.2023 um 16:27 Uhr
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Die Tennis-Legende Boris Becker ist nach knapp acht Monaten Haft wieder frei.
Foto: IMAGO/Mark Thomas / i-Images

Am Mittwochnachmittag war davon schon die Rede, jetzt bestätigt «Bild»: Boris Becker ist wieder frei. Am Donnerstagmorgen um 8 Uhr britischer Zeit sei Becker aus dem britischen Huntercombe-Gefängnis in Oxfordshire entlassen worden.

Schon vor einigen Wochen wurde bekannt, dass die Tennis-Legende noch vor Weihnachten aus der Haft entlassen wird. Nun ist er schon neun Tage vorher ein freier Mann. Sehr zur Freude seiner Mutter Elvira.

«Es ist das beste Weihnachtsgeschenk, das ich mir wünschen kann», soll die 87-Jährige einem Kollegen gesagt haben, wie die britische Zeitung «Sun» weiss. Sie könne es kaum erwarten, «meinen geliebten Sohn in die Arme zu schliessen». Die deutsche Tennis-Legende wird im Rahmen eines Schnellverfahrens noch vor Weihnachten nach Deutschland abgeschoben.

Becker war Knast-Liebling

Ein weiterer Bekannter der Familie offenbarte der Zeitung, dass Elvira Becker «einfach überglücklich» sei, dass der sechsfache Grand-Slam-Sieger nach Hause komme: «Für sie ist es das Schönste, dass Boris aus dem Gefängnis und zurückkommt – und dass es noch vor Weihnachten passiert, ist grossartig.»

Seinen Mitinsassen dürfte Becker aber fehlen. Denn angeblich sei der 55-Jährige im Gefängnis sehr beliebt gewesen. Wie die «Bild» erfuhr, habe er sich stets um andere Häftlinge gekümmert, die nicht Englisch sprechen konnten. Zudem verschenkte er Kleider, bot Mentaltraining an und motivierte andere, Sport zu machen.

TV-Interview und Knast-Buch?

Um die überfüllten britischen Gefängnisse zu entlasten, werden immer wieder ausländische Insassen in ihre Heimat zurückgeflogen. Es kommen jene dafür infrage, «die bis zu zwölf Monate vor dem frühesten Entlassungszeitpunkt aus dem Gefängnis entlassen und abgeschoben werden können», wie die «Krone» schreibt. Zwar wohnt Becker seit 2012 in London, besitzt aber nicht die britische Staatsbürgerschaft, weshalb er für dieses Schnellverfahren überhaupt erst in Frage kam.

In Deutschland soll er zunächst in Frankfurt bei Freunden wohnen. Dort wäre er auch nicht weit weg von seiner Mutter, die in Beckers Heimatort Leimen lebt. Grosse Pläne hat er ebenfalls. So soll unter anderem ein grosses TV-Interview anstehen und ein Buch in der Mache sein.

Droht in Deutschland das nächste Verfahren?

Knapp acht Monate sass der 49-fache Turniersieger im Knast Huntercombe. Ursprünglich betrug seine Gesamtstrafe 30 Monate. Stimmen aber Häftlinge diesem Abschiebungsprogramm zu, kann sich die Haftdauer gemäss «Daily Mail» um bis zu 135 Tage reduzieren. Zudem müssen sie in ihrem Heimatland keine Zeit mehr hinter Gittern absitzen.

Auch im Bericht von RTL ist nun zu lesen, dass ihm in Deutschland wohl vorerst keine Strafverfolgung drohe. Rechtsanwältin Natalie von Wistinghausen sagte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass man «für dasselbe Vergehen oder Verbrechen nicht mehrfach strafrechtlich verfolgt werden kann».

Grund dafür ist der Grundsatz «ne bis in idem», als das Verbot der Doppelbestrafung. Ob Becker noch irgendwelchen Bewährungsauflagen Folge leisten muss, ist dagegen nicht bekannt. (che)

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