Autsch, das tut weh! In vollem Sprint rasselt die Weltnummer 2, Daniil Medwedew (25), in eine TV-Kamera auf dem Court in Cincinnati.
Es ereignet sich im dritten Game des zweiten Satzes. Der Russe steht weit hinter der Grundlinie und versucht einen Angriffsball von Landsmann Andrei Rublew (23) zu erlaufen. Er kommt ran, doch dann knallts. Die Kamera fällt, der Mann dahinter kann sie nicht mehr auffangen.
Und Medwedew? Dieser steht zunächst etwas konsterniert da, reicht dann dem Kameramann die Hand als entschuldigende Geste. Stuhlschiedsrichter Nacho Forcadell schaltet sich ein und fragt zunächst beim Kameramann nach, ob alles in Ordnung sei. Es scheint alles okay zu sein.
«Ich werde sie verklagen»
Bei Medwedew ist jedoch gar nichts in Ordnung. Kaum war die Kamera wieder aufgerichtet, kickt der Russe dagegen.
Forcadell geht auf ihn zu und bittet ihn, dies nicht zu tun. Medwedew ist aber ausser sich. Mehrfach wiederholt er sich: «Ich hätte mir fast die Hand gebrochen.» «Stellt sie weg», so die Forderung des 25-Jährigen. Doch dazu ist der Schiedsrichter nicht befugt. Der Weltranglisten-Zweite fragt beim Schiedsrichter erbost nach, ob er sich denn nicht um die Spieler sorge.
Beim Seitenwechsel verlangt er den Physiotherapeuten, die Partie muss kurzzeitig unterbrochen werden. Medwedew kann sich immer noch nicht beruhigen: «Ich kann nicht spielen. Ich werde sie verklagen», sagt Medwedew beim Seitenwechsel gemäss «7News». Ob er seinen Worten auch Taten folgen lässt?
Auch Rublew sagt nach der Partie, dass es gut wäre, etwas mehr Platz zu haben. «Manchmal stehen da auch die Linienrichter und man kann den Ball nicht schlagen.»
Schlussendlich muss sich dann Medwedew in drei Sätzen mit 6:2, 3:6 und 3:6 geschlagen geben. Rublew trifft im Final von Cincinnati auf Olympiasieger Alexander Zverev (24), der im zweiten Halbfinal den Griechen Stefanos Tsitsipas (23) ebenfalls in drei Sätzen bezwang.