Die kulinarische Reise von Hussain Shahzad begann in seiner Heimat Chennai. Mit einem Omelette-Sandwich, das er für sich und seinen Bruder oft zubereitete, als seine Mutter arbeiten ging.
Er hatte seine Leidenschaft entdeckt. Nach Jobs in indischen Hotels wanderte Shahzad 2014 nach New York aus, um für das illustre «Eleven Madison Park» zu kochen.
Dass er von dort aus weiterzog, um Privat-Koch Roger Federers zu werden, sei reines Glück gewesen. Sein New Yorker Chef wusste, dass Shahzad seine kulinarische Reise fortsetzen wollte, empfahl ihn für eine Stelle «bei jemandem der ATP» in Kalifornien. Genaueres wusste der Koch zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Er konnte es nicht glauben
Als er realisierte, dass er in Indian Wells persönlicher Koch der wohl berühmtesten Tennis-Familie würde, traf ihn fast der Schlag. «In Emails sah ich den Namen Mirka Federer. Heilige Sch..., dachte ich, das kann doch nicht wahr sein!», sagt Shahzad zu Indiens Internet-Portal «Scroll.in»
Was Shahzad daraufhin mit Roger und dessen Clan erlebt hat, werde er nie vergessen. «Er hatte eine Entourage von 24 Leuten. Wir waren zwei Privat-Köche. Ich sah den wahren Luxus und genoss das sehr», erinnert er sich. Trotz allem seien die Federers auf dem Boden geblieben. «Ich traf noch nie derart elitäre Menschen, die so erstaunlich bescheiden waren. Sie respektierten mich und meine Arbeit, sprachen stets auf gleicher Ebene.»
Obwohl der Inder eine tolle Zeit bei Roger hatte, wollte er nicht für die Federers in die Schweiz umziehen. «So gebunden zu sein und Tag ein, Tag aus jemandem zu dienen, war auf Dauer nichts für mich.» Shahzad war noch nicht am Ende seiner Reise. Heute ist er Chef-Koch eines Top-Restaurants in Mumbai. Die Vergangenheit im Hause Federer macht sein Ansehen noch glanzvoller.