Am Ende hat sich ein Bild geboten, das dieses Jahr nicht oft zu sehen war: ein strahlender und gefeierter Novak Djokovic mit einer Trophäe in der Hand. «Es ist eine Erleichterung, wenn man bedenkt, was ich in diesem Jahr durchgemacht habe. Es verleiht mehr Wert und mehr Bedeutung und mehr Emotionen», sagt er an seiner PK.
Mit seinem siebten Sieg in Wimbledon ist der Serbe nur noch einen Titel von Rekordsieger Roger Federer (40) und nur einen Grand-Slam-Titel von Rafael Nadal entfernt. Letzteres könnte noch eine Weile so bleiben, denn Stand jetzt wird der Djoker erst wieder bei den French Open 2023 ein Major bestreiten können.
Aktuell wird Djokovic die Einreise in die USA verwehrt, wie er auch nach seinem Triumph erneut bestätigt. «Ich bin nicht geimpft und habe auch nicht vor, mich impfen zu lassen. Die einzige gute Nachricht, die ich bekommen kann, ist, wenn sie die Impfpflicht für die Einreise aufheben oder ich eine Ausnahme bekomme.»
Ausnahme sorgt für Australien-Chaos
Eine Ausnahme war auch Anfang Jahr der Ursprung des Einreise-Chaos in Australien, das in seiner Ausweisung gipfelte. Dadurch hat er nun eine dreijährige Einreisesperre erhalten. Die ganze Geschichte hinterliess seine Spuren bei Djokovic.
«Dieses Jahr war sicherlich nicht so wie die letzten Jahre. Es hat so begonnen, wie es begonnen hat und es hat mich in den ersten Monaten eindeutig beeinträchtigt. Ich habe mich allgemein nicht gut gefühlt. Geistig und emotional war ich nicht gut drauf.»
Während er in Paris eine empfindliche Niederlage gegen Nadal hinnehmen musste, liess er in Wimbledon während der zwei Wochen wieder seine Klasse aufblitzen. Seine beste und wahrscheinlich letzte Chance des Jahres auf einen Major-Titel hat er somit am Schopfe gepackt, die Saison ist sportlich nicht komplett zum Vergessen.
Nur noch Platz sieben der Weltrangliste
Dass in Wimbledon keine Punkte vergeben werden, gibt dem Triumph wohl eine leicht bittere Note. Statt 2000 Punkten zu verteidigen, verliert Djokovic diese am Montag, fällt im Ranking auf Platz sieben zurück. Auf Punktejagd bei kleineren Turnieren gehen wird er aber nicht – auch nicht im Hinblick auf die ATP Finals.
Djokovic: «Die Dinge haben sich in den letzten anderthalb Jahren für mich verändert. Ich habe den Wochenrekord als Nr. 1 (373 Wochen, Anm.d.Red.), für die ich mein ganzes Leben lang gearbeitet habe. Jetzt, wo das erledigt ist, setze ich meine Prioritäten auf Grand Slams sowie grosse Turniere, und dort zu spielen, wo ich mich wohlfühle.»