Simona Halep hat in ihrer Karriere schon zwei Grand-Slam-Titel gewonnen, stand insgesamt 64 Wochen der Spitze des WTA-Rankings. Nach den diesjährigen US Open wird sie komplett aus diesem gestrichen. Ihr Wille, sich wieder nach oben zu kämpfen, bleibt ungebrochen.
Rund ein Jahr ist es her, dass die Rumänin und ehemalige Weltnummer 1 im Rahmen eines Dopingtests der letztjährigen US Open positiv auf die verbotene Substanz Roxadustat getestet wurde. Halep beteuert ihre Unschuld, ist seither aber vorläufig gesperrt. Ein endgültiges Urteil ist noch immer hängig. Gegenüber Eurosport hat Halep ihre Zwangspause nun als «Tortur» bezeichnet.
Zwar habe sie in diesem Jahr gelernt, Tennis anders zu sehen, dass ihre Anhörung vor der Internationalen Agentur für Integrität im Tennis (ITIA) immer wieder verschoben werde, stelle aber jedes Mal aufs Neue einen «Tiefschlag» dar. «Die stete Ungewissheit und die Tatsache, dass man nichts kontrollieren kann, dass man keine Macht hat, erschwert das Leben sehr.»
Aufgeben keine Option
Aus dem WTA-Ranking gestrichen zu werden, ist der nächste herbe Rückschlag: «20 Jahre habe ich dafür gearbeitete, Jahr für Jahr ohne Pause – mit einem sehr hohen mentalen und emotionalen Verschleiss. Es wird schmerzvoll sein.»
Die Wimbledon-Siegerin von 2019 wird sich – sobald ihre Sperre ablaufen oder aufgehoben wird – über ITF-Turniere und Wildcards auf die grosse Bühne zurückkämpfen müssen. Denn an Aufgeben und ein Karriereende abseits des Tenniscourts denkt sie nicht. «Ich will auf eine Art und Weise abtreten, die ich für richtig halte.»
Halep ist trotz anhaltender Dopingsperre überzeugt, ihre Laufbahn würdig beenden zu können. Zu viel Druck will sie sich in ihrer aktuellen Lage dennoch nicht machen. «Ich habe Tennis mein Leben gegeben. Und ich bin stolz darauf, dass ich so eine schöne Karriere hatte, voller Erfolge und so sauber. Egal, was jetzt gerade passiert – ich bin ruhig, weil ich unschuldig bin.» (dti)