Von den kleinen ITF-Turnieren auf die grosse Weltbühne in weniger als einem Jahr. Céline Naef (18) war vergangenen Oktober noch die Nummer 874 im WTA-Ranking, jetzt ist sie die Nummer 161. Und sie hat nicht nur ihre Grand-Slam-Premiere (in Wimbledon) hinter sich, sondern vertrat auch die Schweiz – als kurzfristiger Bencic-Ersatz – beim Hopman Cup. Nun folgt ab Dienstag mit der US-Open-Quali in New York schon die nächste Möglichkeit, zu glänzen.
Medientermine, Autogramme schreiben, jede Menge Rummel. Was macht die plötzliche Aufmerksamkeit mit ihr? Naef sagt: «Ich glaube, ich kann ganz gut damit umgehen. Ich nehme das alles ziemlich locker.» Abzuheben sei ohnehin nicht ihr Naturell. Ausserdem seien da auch noch ihre Familie und ihr Team, die ein Auge darauf haben.
Die in Feusisberg SZ wohnhafte Zürcherin will auf Elite-Level alles aufsaugen und mit jedem Turnier von den Besten dazulernen. Besonders von Landsfrau Belinda Bencic (26, WTA 14), wie sie sagt: «Sie ist ein grosses Vorbild für mich. Ihr authentischer Auftritt, ihr Umgang mit Spielerinnen und Medien: Davon kann ich mir eine Scheibe abschneiden.»
Für Blick backt sich die Newcomerin die perfekte Athletin – und auch hier ist Bencic wieder Teil davon:
Vorhand: «Die Vorhand von Ashleigh Barty (27, 2022 zurückgetreten, Anm. d. Red.) finde ich grossartig. Sie hat mich als Spielerin sehr inspiriert. Von ihr habe ich viele Dinge abgeschaut.»
Rückhand: «Ganz klar jene von Belinda. Sie kommt wie aus einem Guss. Sie spielt die Rückhand sicher, macht praktisch keine Fehler, schlägt damit Winner. Und der Schwung ist echt schön.»
Service: «Da bin ich erneut bei Barty, die ich generell eine coole Spielerin fand. Sie hat mit ihren 1,66 m eine ähnliche Körpergrösse wie ich. Sie hatte einen sehr platzierten Aufschlag.»
Mentale Stärke: «Da muss ich aktuell die Weltnummer eins, Iga Swiatek (22), nennen. Sie ist mental völlig in ihrer Bubble, zieht ihr Ding durch und dominiert auf dem Platz total. Das finde ich extrem stark.»
Power: «Aryna Sabalenka (25) hat eine enorme Kraft. Sie packt mit ihrer Power unglaubliche Schläge aus. Das sind echte Geschosse. Beeindruckend.»
Fitness: «Cori ‹Coco› Gauff (19) ist ein Naturtalent. Ich habe sie in Cincinnati live gesehen. Es ist imponierend, wie explosiv und athletisch sie sich bewegt.»