Schnyder lobt Top-Talent Naef
«Sie ist ruhiger geworden»

Céline Naef (18) kämpft bei ihrer Wimbledon-Premiere um den Einzug in Runde zwei, muss sich wegen Regens aber bis zur Fortführung am Mittwoch gedulden. Reicht es noch zum Coup? Ex-Top-Spielerin Patty Schnyder schätzt das Potenzial des Schwyzer Talents ein.
Publiziert: 05.07.2023 um 10:02 Uhr
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Aktualisiert: 05.07.2023 um 10:03 Uhr
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Céline Naef schreitet unter den Regenschirmen davon – ihre Partie wurde wegen Regens unterbrochen.
Foto: Sven Thomann
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Marco PescioReporter Sport

Der Regen macht Wimbledon am Dienstag einen ordentlichen Strich durch die Rechnung. Kaum hat Roger Federer seinen grossen Auftritt im Centre Court gehabt (bei bereits geschlossenem Dach), öffnet der Himmel seine Schleusen. Stundenlang geht gar nichts. Mitte Nachmittag werden bereits die Schweizer Partien mit Beteiligung von Viktorija Golubic, Marc-Andrea Hüsler und Dominic Stricker abgesagt. Dann kommt die Meldung, dass auch Naef ihr Duell mit der Russin Anastasia Potapova nicht mehr fertig spielen kann – beim Stand von 3:6, 3:3.

Wahnsinn, Naefs Partie ist eine von total 71 (!), die am Dienstag wegen Regens nicht beendet oder gar nicht erst angefangen werden können.

«Man muss cool bleiben»

Naef gilt als das grösste Nachwuchstalent bei den Schweizer Frauen. Die 18-jährige Schwyzerin hat sich in nur acht Monaten von Platz 874 auf Position 165 in der Weltrangliste vorgekämpft. In Wimbledon schaffte sie bei ihrem allerersten Versuch direkt die Quali.

Nun steht sie kurz vor dem Ende ihres ersten Londoner Abenteuers. Oder doch nicht? Naef hat den Ruf, nie aufzugeben und immer wieder Partien drehen zu können – auch auf WTA-Stufe hat die junge Frau aus Feusisberg SZ das schon bewiesen.

«Sie ist ruhiger geworden», sagt auch die frühere Weltnummer 7 Patty Schnyder (44), die dieser Tage für SRF die Wimbledon-Partien als Expertin kommentiert. «Man muss cool bleiben können auf der Frauentour – das macht sie schon ganz gut», so Schnyder, die Naef auch im Service grosse Fortschritte attestiert. Und: «Sie hat überhaupt sehr gute Ansätze, trifft die Bälle sauber, spielt präzise. Anhand ihrer rhythmischen Bewegungen, ihrer Technik und ihrer Antizipation merkt man ihr die Melanie-Molitor-Schule auf jeden Fall an.»

Naef hatte jahrelang bei der Mutter von Martina Hingis in Wollerau SZ trainiert, ehe sie sich 2019 von ihr abnabelte. Nun trainiert sie bei Swiss Tennis mit Michael Lammer sowie ihrer Mutter Sandra. Auch Fedcup-Captain Heinz Günthardt zählt zu ihren Förderern. Und der hält, wie Schnyder, ganz grosse Stücke auf Naef.

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