Von Stamford Bridge nach Wimbledon
Stricker pendelt zwischen Londoner Sport-Tempeln

Dominic Stricker (20) feiert seine Wimbledon-Premiere. Das übliche Miethaus im Village hat der Neuling noch nicht, dafür freut er sich über seine Fussball-Nachbarschaft.
Publiziert: 03.07.2023 um 17:42 Uhr
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Dominic Stricker posiert im legendären Centre Court von Wimbledon.
Foto: Sven Thomann

Im Vergleich zu vielen anderen Tennisspielern befindet sich Debütant Dominic Stricker dieser Tage nicht in Gehdistanz zur Wimbledon-Anlage. Während andere für sich und ihre Entourage ein Haus angemietet haben, ist die Schweizer Nachwuchshoffnung in einem der offiziellen Hotels untergebracht. Rund 30 Autominuten entfernt, oberhalb der Themse, zwischen den Vierteln Chelsea und Fulham. Keine Weltreise also, und Fussballfan Stricker kann ohnehin gut mit dem Standort der Unterkunft leben. Denn in der Nachbarschaft befindet sich die Stamford Bridge, das Stadion des Premier-League-Riesen Chelsea FC. Bereits sind im Team Stricker Pläne geschmiedet worden, die Spielstätte besichtigen zu gehen – «wenn es die Zeit zulässt».

Ist er denn ein Chelsea-Supporter? «Nein, Fan nicht gerade. Da bleibe ich YB treu», meint der 20-jährige Berner schmunzelnd. Und sein Trainer Dieter Kindlmann (41), der sich ebenfalls für Fussball interessiert? «Ja, ich finde Chelsea nicht so schlecht. Ich mag die Premier League allgemein sehr. Aber bei mir sind die Bayern die Nummer eins – das hat schon zu manch einer Diskussion im Team geführt», so der Deutsche lachend.

«Eigentlich ist niemand ein Rasenspezialist»
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Aussenseiter auf Aussenplatz

Stricker pendelt dieser Tage vom einen Londoner Sport-Tempel zum nächsten. Von der Stamford Bridge nach Wimbledon – natürlich auch zum Centre Court, auf dem er zwar (noch) nicht spielen darf, der von ihm aber sofort in Augenschein genommen wurde. «Einfach mega cool», findet der Youngster, der von den Rängen schwärmt, die bis direkt unters Dach reichen.

Stricker muss für seine Erstrundenpartie gegen den Australier Alexei Popyrin (23/ATP 93) mit einem Aussenplatz Vorlieb nehmen. Er geht als Qualifikant und Weltnummer 117 als Aussenseiter in die Partie, sagt aber: «Wenn ich gut serviere, kann das ein sehr enges Duell werden.»

Wimbledon: Die Schweizer Einsätze am Dienstag

Marc-Andrea Hüsler (ATP 81) – Yosuke Watanuki (Jap/ATP 116)

Dominic Stricker (ATP 117) – Alexei Popyrin (Aus/ATP 93)

Viktorija Golubic (WTA 139) – Anna Karolina Schmiedlova (Slk/WTA 77)

Céline Naef (WTA 165) – Anastasia Potapova (Rus/WTA 23)

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Dominic Stricker (ATP 117) – Alexei Popyrin (Aus/ATP 93)

Viktorija Golubic (WTA 139) – Anna Karolina Schmiedlova (Slk/WTA 77)

Céline Naef (WTA 165) – Anastasia Potapova (Rus/WTA 23)

In den letzten Wochen habe er sich gut an die Rasenunterlage gewöhnen können. Beim Challenger-Turnier in Nottingham erreichte er den Viertelfinal, unterlag dort Tennis-Ikone Andy Murray (36) in zwei knappen Sätzen (6:7, 5:7), wurde hinterher von ebendiesem aber als «einer der besten Jungen auf der Tour» gelobt.

Freundin Aline und Co. als Unterstützung

Auch die Schrecksekunde von Ilkley (Erstrunden-Out nach Forfait) ist verdaut. Ein eingeklemmter Nerv im oberen Rücken hatte ihm Probleme bereitet. Mittlerweile sei aber «alles wieder gut», wie Stricker meint: «Ich bin ready für meine Premiere in Wimbledon.»

Zeugen seiner Feuertaufe beim ältesten und wichtigsten Tennis-Turnier der Welt sind auch seine Liebsten. Mutter Sabine und Vater (und Manager) Stephan sind ohnehin hier, wie manch ein anderer seiner bereits jetzt grossen Entourage – von Physio bis Anwalt. Und: Auch seine Schwester Michèle sowie Freundin Aline sind angereist. Allesamt wohnen sie aber in einem anderen Hotel. Ins Fussballviertel Chelsea pendelt nur der sportliche Kern vom Team Stricker.

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