Tennis-Experte Günthardt über Rafas Einzug in den Halbfinal
Nadal darf eigentlich nicht der Beste der Welt sein

Rafael Nadal überrascht wieder einmal alle – wohl inklusive sich selbst. Dass er trotz seiner Verletzungshistorie auf Sand unschlagbar wirkt, kann eigentlich nicht sein.
Publiziert: 02.06.2022 um 01:09 Uhr
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Aktualisiert: 02.06.2022 um 06:07 Uhr
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Er hat wieder einmal alle verblüfft: Rafael Nadal.
Foto: imago/Xinhua
Heinz Günthardt

Rafael Nadal steht zum 15. Mal im Halbfinal von Roland Garros. Und die Tenniswelt staunt – und für einmal wahrscheinlich auch Rafa selber.

In den Gefilden, wo sich die Allerbesten im Profisport bewegen, sind die Margen äusserst klein. Schliesslich ist der Anspruch nichts Geringeres, als etwas besser zu können als sonst jemand auf unserem Planeten.

Damit das möglich ist, muss alles stimmen. Das weiss jeder. Es braucht eine optimale Vorbereitung. Es braucht das volle Vertrauen in den eigenen Körper, um an die Grenzen gehen zu können und allenfalls in entscheidenden Momenten darüber hinaus. Denn wer auf diesem Niveau zweifelt, wer Abstriche machen muss bei der Fitness oder der mentalen Verfassung, kann … nein, darf eigentlich nicht der Beste der Welt sein!

Nadal tut, was noch keiner geschafft hat

Ausser einer kommt daher, der etwas so viel besser beherrscht als alle anderen auf diesem Planeten. Einer, der Dinge tut, die man mit nichts vergleichen kann, weil sie einzigartig sind. Noch nie hat ein Athlet in einer Weltsportart wie Tennis so viele Verletzungen weggesteckt und einfach weiter gewonnen, so wie Rafael Nadal es gerade in Paris tut.

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Rafael Nadal geht dahin, wo noch nie jemand war, um das Motto aus der Kult-Serie «Star Trek» zu zitieren. Am Freitag steigt der Halbfinal gegen Alexander Zverev. Nadals Arzt wird versuchen, ihn für diese Aufgabe gesund zu pflegen. Wird er fit genug sein für die nächste Grosstat?

Vielleicht wirds Rafas letzter Auftritt in Paris. Denn Rafa kann zwar scheinbar alles, aber die Natur austricksen und die Zeit anhalten, das kann auch er nicht.

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