Sie versprechen Spektakel und eine elektrisierende Stimmung. Doch die Night Sessions der French Open waren noch nicht der grosse durchschlagende Erfolg. Das soll sich am Dienstag ändern. Mit Rafael Nadal (ATP 5) und Novak Djokovic (ATP 1) treffen die beiden grössten Namen des Turniers aufeinander – ein Duell wie Batman gegen den «Djoker».
Diese Möglichkeit haben sich die Organisatoren sich nicht nehmen lassen. Im vorgezogenen Final treffen Nadal und Djokovic bereits im Viertelfinal (ca. 21.00 Uhr live im Blick-Ticker) aufeinander. Dass die Partie während der neuen Night Session stattfindet, ist dem Spanier ein Dorn im Auge.
Anders als beim Fledermausmann ist das Element der Nacht nicht auf der Seite Nadals. Seine Meinung zum späten Tennis auf Sand ist unmissverständlich: «Ich spiele nicht gerne nachts auf Sand. Die Luftfeuchtigkeit ist höher, der Ball ist langsamer und die Bedingungen können sehr, sehr ‹heavy› sein, besonders wenn es kalt ist.»
Unterschiedliche Anfragen von Djokovic und Nadal
Die kühleren Verhältnisse wirken auf Nadals grösste Waffe wie Kryptonit. Sein extremer Topspin verliert an Wirkung. Ein Fakt, den Djokovic natürlich kennt. «Ich kann nur sagen, dass Rafa und ich unterschiedliche Anträge stellen würden», sagt er, als er auf seine Präferenz angesprochen wird.
Auch ohne den vermeintlichen Zeit-Vorteil geht der Serbe als Favorit ins Spiel. Wiedererstarkt nach der Australien-Posse und der mysteriösen Krankheit ist der Titelverteidiger bisher ohne Satzverlust durchs Turnier gebraust. Nur Alex Molcan (ATP 38) konnte dem Djokovic in der zweiten Runde mehr als drei Games abknüpfen.
Nadal ist ebenfalls über weite Strecken problemlos durchs Turnier gekommen. Erst Felix Auger-Aliassime (ATP 9) konnte ihn im Achtelfinal über fünf Sätze fordern (3:6, 6:3, 6:2, 3:6, 6:3). Die Partie über vier Stunden hat sein lädierter Fuss ausgehalten, hoffentlich reichts auch für das epische Duell im Abendrot von Paris.