Die Weltnummer 1 hat sich in Paris vor Ehrfurcht verkrampft. Nach dem Satzausgleich im French-Open-Halbfinal geht bei Carlos Alcaraz (20) nichts mehr. Krämpfe legen ihn lahm. Alacaraz verliert die nächsten beiden Sätze und das Spiel gegen Novak Djokovic (36) diskussionslos. An der Pressekonferenz danach erklärt er: «Was mit mir passiert ist, führe ich auf ein mentales Problem zurück.»
Der Grund für seine Krämpfe: Nervosität und Anspannung. «Weil ich gegen eine Legende wie Djokovic gespielt habe.» Alcaraz habe so etwas noch nie gespürt. «Die Krämpfe begannen in der Hand, dann in den Beinen und verteilten sich schliesslich über meinen ganzen Körper.»
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Rätselraten bei TV-Experte
Djokovics Spielweise trieb Alcaraz zusätzlich an seine Grenze. Nach zwei harten Sätzen, in denen er das Publikum mit dem einen oder anderen Zauberschlag begeisterte, zollte er der Anspannung Tribut. Verkrampft vor Ehrfurcht. «Wenn jemand gegen Djokovic spielt und sagt, er spüre keine Anspannung, dann lügt er.»
Auch Experten wundern sich. Mischa Zverev, der ältere Bruder von Alexander, rätselt bei Eurosport: «Ich bin sprachlos, er sah so normal und fit aus. Carlos hat sich gut bewegt und auf einmal kann er den Schläger nicht mehr halten und sich nicht mehr bewegen.»
Wertvolle Erfahrung für die Zukunft
Ans Aufgeben dachte Alcaraz trotzdem nicht. Obwohl er seiner Box sagte, er sei «am Arsch». Hätte er das Spiel nicht zu Ende gespielt, würde er sich nur den Kopf darüber zerbrechen, ob es die richtige Entscheidung gewesen sei: «Ich dachte, dass ich im vierten Satz eine Ein-Prozent-Chance hatte.»
Gegner Djokovic, der am Sonntag alleiniger Grand-Slam-Rekordsieger werden kann, lobt das Durchhaltevermögen von Alcaraz: «Er ist ein unglaublicher Kämpfer. Es ist einfach hart, wenn du nicht weisst, ob du weiterspielen oder aufgeben sollst. Gratulation, dass er bis zum Ende durchgehalten hat.» Er sei überzeugt, dass Alcaraz dieses Turnier noch «viele Male gewinnen» werde. (dti)