Diese Szene erhitzt die Gemüter an den diesjährigen French Open in Paris. Miyu Kato und Aldila Sutjiadi (Indonesien) scheiden in der Doppelkonkurrenz mitten im zweiten Satz aus – aufgrund einer Disqualifikation.
Im Achtelfinal-Duell gegen das tschechisch-spanische Duo Marie Bouzkova/Sara Sorribes Tormo spielt die Japanerin Kato nach einem abgeschlossenen Punkt einen Ball übers Netz und trifft dabei ein Ballmädchen am Halsbereich. Kato entschuldigt sich beim in Tränen aufgelösten Teenager.
Erinnerungen an Djokovic-Vorfall
Bouzkova und Sorribes Tormo machen den Stuhlschiedsrichter auf den Vorfall aufmerksam, der offenbar zunächst nur eine Verwarnung ausspricht. Der dann später zugestossene Supervisor kennt allerdings keine Gnade und entscheidet: Kato und Sutjiadi verlieren forfait. Genau so erging es Novak Djokovic 2020 an den US Open, als er eine Linienrichterin traf.
Für Rob Koenig ist das nun in Paris gefällte Urteil zu hart. «Es sieht so aus, als würde sie (Miyu Kato, Anm. der Red.) dem Ballkind den Ball zum Fangen zuwerfen. Roger (Federer, Anm. der Red.) hat das früher ständig gemacht. Das Ballkind fängt ihn, und es gibt Applaus. Es ist eine Schande, dass die Gegnerinnen eine Disqualifikation gefordert haben», so der Tenniskommentator. Während den Diskussionen auf dem Platz fangen die Kameras ein, wie Bouzkova und Sorribes Tormo mit einem Lächeln im Gesicht auf ihrer Bank sitzen. Das Duo gewann den ersten Satz im Tiebreak und lag im zweiten mit Break zurück.
Die Disqualifikation ist auch für Alex Corretja zu hart. Der Eurosport-Experte sagt: «Der Ball war langsam und hat keinen Schaden angerichtet. Man muss die Entscheidung respektieren, aber für mich war es nicht gravierend genug. Ich fühle mit dem Mädchen, aber für mich war es nicht genug für eine Disqualifikation.» (yap)