Alexander Zverev hat zum zweiten Mal in Folge den Halbfinal der Australian Open erreicht. Im Viertelfinal von Melbourne setzt sich der Weltranglistenzweite aus Hamburg nach einer zähen Partie mit 7:6 (7:1), 7:6 (7:0), 2:6, 6:1 gegen den US-Amerikaner Tommy Paul durch.
Der Weltranglistenelfte Paul, der Zverev in den bisherigen zwei Duellen geschlagen hat, stellt den Deutschen auch diesmal vor Probleme. In den ersten beiden Sätzen muss Zverev, der zeitweise zu passiv agiert, jeweils einen Satzball seines inkonsequenten Gegners überstehen. «EIgentlich hätte ich 0:2 in Sätzen hinten sein müssen, ich habe nicht gut gespielt. Und plötzlich habe ich sie doch gewonnen», sagt er im Platz-Interview mit Jim Courrier.
Letztlich fährt er bei grosser Hitze in Melbourne trotzdem einen ungefährdeten Sieg ein, nach knapp dreieinhalb Stunden verwandelt Zverev seinen dritten Matchball. Mit seinem 30. Matchgewinn bei den Australian Open löst der 27-Jährige Boris Becker als deutschen Rekordhalter ab. Zverev, im vergangenen Jahr im Halbfinal unnötig an Daniil Medwedew gescheitert, peilt im 36. Anlauf seinen Premierentitel bei einem der wichtigsten vier Tennisturniere an.
Alcaraz vs. Djokovic? «Absolut langweiliges Spiel»
Nun wartet ein echter Brocken auf Zverev, Djokovic und Alcaraz spielen am Vormittag Schweizer Zeit (ca. 11 Uhr, live auf Blick) im mit Spannung erwarteten Prestigeduell den nächsten Gegner des Deutschen aus. «Ein absolut langweiliges Spiel, das müsst ihr euch nicht anschauen», scherzt Zverev zu den Fans, um dann aber wieder ernsthaft einzuschätzen, dass es im Halbfinal so oder so schwierig werden wird.
Im direkten Vergleich führt Djokovic mit 4:3 – Alcaraz schlug den Serben jedoch bereits zweimal im Final von Wimbledon. Beim bislang letzten Aufeinandertreffen im olympischen Final von Paris schnappte sich Djokovic die Goldmedaille nach einem Zweisatzsieg über den Spanier.
Gauff scheitert an Badosa
Überraschendes Aus für die Mitfavoritin: Die US-Open-Siegerin von 2023 Coco Gauff muss nach einer bitteren Pleite weiter auf ihren zweiten Grand-Slam-Titel warten. Die 20 Jahre alte US-Amerikanerin scheitert im Viertelfinal der Australian Open an der Weltnummer 12 Paula Badosa aus Spanien. 5:7, 4:6 heisst es nach 1:43 Stunden Spielzeit aus Gauffs Sicht.
«Ich bin natürlich enttäuscht, aber nicht völlig niedergeschlagen – es liegt noch viel Arbeit vor mir», sagt Gauff: «Es war nicht meine beste Leistung, aber ich habe alles auf dem Platz gelassen und darauf kann ich stolz sein.»
Badosa (27) zeigt bei grosser Mittagshitze von deutlich mehr als 30 Grad eine starke Leistung und belohnt sich mit ihrem ersten Halbfinaleinzug bei einem Major überhaupt. «Ich bin sehr emotional und sehr stolz, so etwas zu erreichen. Ein Traum wird wahr», sagt die einstige Nummer zwei der Welt im Interview, die durch den Halbfinal-Einzug wieder in die Top 10 zurückkehrt.
Sabalenka kämpft sich durch
Badosa trifft nun auf ihre gute Freundin Aryna Sabalenka. Die Weltranglistenerste schafft es in Melbourne wieder in die Halbfinals. Die 26-jährige Belarussin gewann das Australian Open 2023 und 2024.
Im Viertelfinal gegen Anastasia Pawljutschenkowa tat sich Sabalenka schwer: Im zweiten Satz und zu Beginn des Entscheidungssatzes bringt sie fünf Aufschlagspiele hintereinander nicht durch. Letztlich setzt sie sich gegen die Russin dennoch 6:2, 2:6, 6:3 durch. Aryna Sabalenka gewann vier ihrer letzten sechs Turniere: Sie triumphierte in Cincinnati, an den US Open, in Wuhan und Brisbane. Einzig in Peking und an den WTA-Finals scheiterte sie jeweils in den Halbfinals.