Drei Runde hat Eva Lys, die als Lucky Looserin kurzerhand ins Haupttableau gerutscht war, sensationell überstanden. Doch am Montag endet das Märchen der 23-Jährigen, die Weltnummer 2 Iga Swiatek (23) ist eine, vielleicht auch vier Nummern zu gross. 6:0, 6:1 gewinnt die Polin, zieht in den Viertelfinal ein und trifft dort auf Emma Navarro (23, WTA 8), die Daria Kasatkina (27, WTA 10) 6:4, 5:7, 7:5 bezwingt.
Das einzige Game gewinnt Lys beim Stand von 0:3. Als sie den Spielball verwertet, jubelt sie, als hätte sie einen Satz gewonnen und kann sich das Lachen nicht verkneifen. Durch ihren Traumlauf in Melbourne – Lys hatte erst 15 Minuten vor ihrer Erstrundenpartie erfahren, dass sie spielen darf – klettert die in Kiew geborene Deutsche um 240 Plätze hoch auf Rang 91, noch nie war sie so hoch klassiert.
Sinner über Umwege weiter
Vorjahressieger Jannik Sinner (23) muss im Achtelfinal der Australian Open zum zweiten Mal in diesem Turnier einen Satzverlust hinnehmen. Gegen den als Nummer 13 eingestuften Dänen Holger Rune (21) setzt sich der Südtiroler am Ende trotzdem sicher 6:3, 3:6, 6:3, 6:2 durch. Die Partie muss zwischenzeitlich unterbrochen werden, da die Netzverankerung am Boden durch einen Aufschlag von Sinner kaputtging und ein neues Loch gebohrt werden musste.
In vier Sätzen hat Sinner bereits in der 2. Runde gegen den australischen Wildcard-Empfänger Tristan Schoolkate gewonnen. Viertelfinal-Gegner des Italieners wird der Australier Alex de Minaur, die Nummer 8 des Turniers, der den US-Amerikaner Alex Michelsen (20, ATP 42) glatt in drei Sätzen bezwingt (6:0, 7:6, 6:3).
Publikumsliebling muss aufgeben
Ebenfalls im Viertelfinal steht Ben Shelton. Der US-Amerikaner profitiert dabei von der Aufgabe des französischen Publikumslieblings Gaël Monfils (38, ATP 41), der im zweiten Game des vierten Satzes aufgeben muss.
Die Partie der beiden entwickelt sich zu einem regelrechten Krimi, die ersten drei Durchgänge gehen alle in den Tiebreak. Den ersten und dritten Satz kann Shelton (22, ATP 20) für sich entscheiden, der zweite geht an «La Monf». Der Linkshänder trifft in der nächsten Runde auf Wawrinka-Bezwinger Lorenzo Sonego (29, ATP 55) aus Italien.
Titel-Mitfavoritin raus
Bei den Frauen muss eine weitere Titelanwärterin die Segel streichen. Elena Rybakina (25, WTA 7), Wimbledonsiegerin von 2022, unterliegt im Achtelfinal der US-Amerikanerin Madison Keys (29) in drei Sätzen 3:6, 6:1, 3:6. Für die Weltnummer 14 wartet im Viertelfinal die Ukrainerin Elina Switolina, die sich in zwei Sätzen gegen Veronika Kudermetowa (27, WTA 75) aus Russland durchsetzen konnte (6:4, 6:1).