Der starke Comeback-Lauf von Belinda Bencic (27) auf Grand-Slam-Ebene ist im Achtelfinal der Australian Open vorbei. Sie scheitert an der 20-jährigen Amerikanerin Coco Gauff, der Nummer 3 der Welt, in 2:28 Stunden mit 7:5, 2:6, 1:6.
Eine gute Stunde lang spielt die Olympiasiegerin von 2021 phänomenal. Die in dieser Saison noch ungeschlagene Gauff (9:0 Siege) weiss nicht, wie ihr geschieht. Bencic sichert sich mit zwei Breaks nacheinander nach 62 Minuten den ersten Satz.
Wenn die Ostschweizerin in diesem Achtelfinal in der Rod Laver Arena etwas nachtrauern muss, dann dem Start in den zweiten Satz. Bencic lässt nach, Gauff findet ins Spiel. Die Amerikanerin gelangt zu ihrer Sicherheit zurück und lässt in den letzten zwei Sätzen keinen Breakball mehr zu. Bei Bencic geht zum Ende der Partie etwas die Puste aus. Gauff trifft im Viertelfinal auf Paula Badosa.
So nimmt das Turnier, in das sie ohne grosse Erwartungen gestiegen ist, letztlich ein logisches Ende. Bencic verliert an Grand-Slam-Turnieren erst zum fünften Mal, nachdem sie den ersten Satz gewonnen hat (bei 49 Siegen). An den Australian Open unterliegt sie erstmals nach Satzführung.
Doch das tut letztlich ihrer beachtlichen Rückkehr auf die allerhöchste Ebene keinen Abbruch. Noch nicht ganz in Top-Form, hat es Bencic dennoch bereits geschafft, ihr bestes Melbourne-Ergebnis aus der Zeit vor der Geburt ihrer Tochter Bella zu egalisieren. Es ist ein vielversprechender Start des Tennis-Mamis in das Comeback-Jahr.
Tennis da, aber Beine noch nicht
Bencic sagt im TV-Interview bei SRF: «Ich habe gezeigt, dass ich das Level habe – leider hat es dann physisch nicht gereicht. Es ist bitter, wenn man weiss, dass das Tennis da ist, aber die Beine noch nicht. Und dennoch: Ich bin super zufrieden mit dem Turnier. Solche Spiele wie gegen Gauff werden mich auch weiterbringen.»
Sie werde nun eine kleine Pause einlegen und die Zeit mit der Familie geniessen, bevor es im Februar wieder zurück auf die Tour gehe. Und auf die Frage, worauf sie sich nach dem Melbourne-Out am meisten freue, meint sie lachend: «Auf ein Gläsli Wein.»