Die Federer-Zwillinge wuchsen öffentlich auf
Wenn Papa der berühmteste Schweizer der Welt ist

Myla, Charlene (beide 13), Leo und Lennart Federer (beide 8) bereisten quasi von Geburt an die weite Welt. Mirka und Roger Federer versuchten jedoch stets ihren Kindern ein möglichst normales Familienleben zu bieten.
Publiziert: 22.09.2022 um 00:23 Uhr
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Aktualisiert: 22.09.2022 um 08:04 Uhr
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Myla, Charlene, Lennart und Leo Federer – die Kinder des berühmtesten Schweizers der Welt.
Foto: Getty Images

Wie lebt es sich als Sprössling der berühmtesten Schweizer Person? Eine Frage, die Myla Rose, Charlene Riva (beide 13), Leo und Lennart (beide 8) womöglich in einigen Jahren beantworten werden. Mirka und Roger Federer haben sich schon immer alle Mühe gegeben, die Zwillingspaare fern vom Scheinwerferlicht zu halten und sie so normal es geht, aufwachsen zu lassen.

Im Juli 2009 ändern sich die Prioritäten für Federer auf einmal. Nebst der anspruchsvollen Tennis-Tour darf er die Rolle als Vater der Mädchen einnehmen. Fünf Jahre später folgen die beiden Jungs. Dass die Familie so oft wie möglich bei ihm ist, ist ihm sehr wichtig. So lernt sein Nachwuchs früh die weite Welt kennen und darf die Weltmetropolen New York, London, Paris oder Dubai mit Kinderaugen bestaunen.

Steht der Papa auf dem Court, kümmert sich Mirka um die Kleinen, flankiert von zwei Nannys oder weiteren Mitgliedern des Teams. Gewohnt wird in Hotelsuiten oder in einem gemieteten Haus – Hauptsache die Entourage ist nah beieinander. Langeweile scheint selten aufzukommen. In Indian Wells verkaufen die Kinder «Federer-Limonade», später kommen benutzte Tennis-Bälle dazu. Der Erlös geht an die Stiftung Ihres Vaters.

«Bin so etwas wie ein Spielplatz-Experte»

Sobald die Tennis-Pflicht getan ist, widmet der Maestro seine Zeit der Familie. Die beliebte Destination mit den Kindern? Spielplätze. «Ich bin so etwas wie ein Spielplatz-Experte, habe mit meinen Kindern schon Spielplätze auf der ganzen Welt gesehen, in Miami, in Melbourne oder sonst wo. Jeder ist anders eingerichtet. Ich finde das hochspannend», sagte Federer vor kurzem der «Coopzeitung». Mit seiner Stiftung finanziert er dieses Jahr ein Spielplatzprojekt in der Schweiz.

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Die Schule bleibt beim weltumspannenden Tour-Leben nicht auf der Strecke. Privatlehrer unterrichten das Quartett, wo auch immer Federer aufschlägt. «Ich führe ein aussergewöhnliches Leben und bin mir bewusst, dass es auch nicht normal ist für die Kinder», sagt Federer 2019 der «SonntagsZeitung», «wir versuchen, an jedem Ort rund um die Kinder eine gewisse Normalität zu schaffen.»

Normalität beim Sport

Meist sieht man seine Sprösslinge in der VIP-Box, wie sie ihm zuschauen. Ansonsten werden sie von den Eltern möglichst aus dem Scheinwerferlicht rausgehalten. Auch beim Sport wird auf Normalität geachtet. So werden die Kids in der Schweiz in den normalen Schwimm- sowie Skiunterricht geschickt und kommen mit Gleichaltrigen in Kontakt.

Die Freude auf der Piste blühte bei den Federer-Kindern früh auf. Und auf dem Court? Da herrschte eine Weile tote Hose – trotz der doppelt vererbten Tennis-Gene. Bei einem Event seines On-Schuhs verriet der 20-fache Major-Sieger, wie er seinen Kindern das Tennis schmackhaft machte – im wahrsten Sinne des Wortes: «Zu Beginn wirst du sie vielleicht mit Schleckzeug bestechen, wenn sie sich gut anstellen. Wir haben das auch gemacht, da ist nichts Falsches dran.»

Myla auf Papas Spuren?

Offenbar haben die Mühen gefruchtet. Vor einem Jahr machte ein Video von Myla in den sozialen Medien die Runde. Das Tennis-Fieber scheint sie angesteckt zu haben. Bei der Akademie von Federer-Coach Ivan Ljubicic liess sie ihr Talent aufblitzen. Vielleicht übernimmt ja Papa persönlich das Training der Kids nach seiner Rücktrittsankündigung.

Ein Wunsch der Kinder wird aber wahrscheinlich in Erfüllung gehen. «Manchmal wünschen sie sich schon, sie wären in der normalen Schule», sagte Federer einst in Indian Wells, «aber zugleich verstehen sie, dass sie Glück haben, dass sie extrem vieles erleben, um die Welt reisen und Sachen entdecken können. Und dass wir als Familie zusammen sein können.»

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