«Am Anfang war der Rummel brutal»
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Sie wohnt im Ex-Federer-Haus:«Am Anfang war der Rummel brutal»

In diesem Haus wurde der Maestro gross
«Im Kinderzimmer von Federer spielen heute meine Enkel»

Die gigantische Tenniskarriere von Roger Federer geht zu Ende. Blick war da, wo alles angefangen hat: im Elternhaus in Münchenstein BL.
Publiziert: 16.09.2022 um 12:25 Uhr
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So sieht das Elternhaus von Roger Federer in Münchenstein BL aus.
Foto: Nicola Abt
Nicola Abt

«Sogar aus Asien reisen Leute an, um ein Foto unserer Wohnung zu machen», erzählt Gabriella Olimpio (59). Vor 22 Jahren zog sie in das Anwesen Nummer 40 an der Wasserhausstrasse in Münchenstein BL ein. Die Schlüssel erhielt sie von Roger Federer (41). Um 15.12 Uhr am Donnerstagnachmittag verkündete der Tennisstar seinen Rücktritt.

Zwei Stunden später klingelt Blick an ihrer Haustür. «Ich dachte mir, dass hier noch jemand aufkreuzen würde», sagt Olimpio lachend. Der Eingangsbereich ist schmal. Fünf Schritte geradeaus, und man steht in der Küche. Eine steile Holztreppe mit kleinen, knarrenden Tritten führt ins Obergeschoss. Einer der wenigen Teile, die noch im Originalzustand sind.

«Die Leute klingelten sogar nachts»

Das Kinderzimmer von Federer befand sich im zweiten Stock. Durch das einzige Fenster ist die Quartierstrasse zu sehen. Ein Lego-Turm steht neben dem Bett. Der graue Teppich sorgt für eine flauschige Spielwiese. «Mittlerweile toben sich hier meine Enkelkinder aus.» An den 20-fachen Grand-Slam-Sieger erinnert nichts mehr.

Dafür schlägt das Herz von Olimpio für Federer. «Mir kamen beinahe die Tränen, als ich seine Rücktrittsmeldung las.» Gemeinsam mit ihrem Neffen wollte sie ihn an den Swiss Indoors in Basel noch ein letztes Mal bewundern. Der Federer-Hype rund um ihr Haus dürfte nun abnehmen. «Früher klingelten einige Leute sogar nachts, um einen Blick in die ehemalige Federer-Stätte zu erhaschen.»

Wein trinken und Badminton spielen

Solch abenteuerliche Aktionen hatte Trudy Christen (66) nicht nötig. Sie war jahrelang die Nachbarin der Federers in Münchenstein. Christen gehörte schon fast zur Familie. «Wenn Robert Federer Wein trank, dann brachte er mir jeweils auch ein Glas.»

Auch sportlich integrierte sich Christen bestens. «Im Garten spielte ich jeweils Badminton gegen Roger.» Und wer hat gewonnen? «Natürlich er!» Schon dazumal sei ihm das fantastische Ballgespür anzumerken gewesen. Weniger Freude hatte der Maestro, wenn ihn Christen am Morgen aus dem Bett holte.

«Seine Eltern gingen früh arbeiten, und dann durfte ich ab und zu den Wecker spielen.» Mit einem lauten «Jaa» gab er ihr jeweils zu verstehen, dass er wach sei. Noch heute steht sie mit Rogers Eltern in Kontakt.

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