Stan Wawrinka ist auf Kurs. Der Romand schafft beim Hallen-Masters in Paris-Bercy den Einzug in die Achtelfinals und trifft dort auf den russischen Shooting-Star Andrej Rubljow.
Wawrinka stellt dabei einmal mehr seine Kämpfer-Qualitäten unter Beweis. Der Startsatz in der zweiten Runde gegen den Amerikaner Tommy Paul geht 4:6 verloren. Dann dreht der Romand auf, holt sich den zweiten Satz im Tiebreak und den dritten dann mit 6:2. So weit, so gut.
«Du dreckiger Sohn einer Hure»
Doch dann nach dem Match der Blick auf das Handy: Während des Spiels wurde der 35-Jährige übelst beschimpft und bedroht. «Wenn du dieses Spiel nicht gewinnst, werde ich nach Genf kommen und dich abstechen du dreckiger Sohn einer Hure. Du bist der grösste Verlierer auf der Tour.»
Die Worte stammen von einem Instagram-User, der sich Filicitincu nennt und der offenbar auf den Ausgang des Spiels gewettet hat. Der Hater lässt weitere Beiträge folgen. Im letzten, als Wawrinka das Match gedreht hat, schreibt er: Es tut mir leid, Stan the Man. Ich habe dich unterschätzt.»
Wawrinka fackelt nicht lange. Er nimmt die Hassbotschaften und zeigt sie in seinen Instagram-Storys der ganzen Welt, stellt den Hater an den Pranger.
Das Beispiel zeigt, wie viel sich die Tennis-Stars in den sozialen Netzwerken anhören müssen. Vor kurzem postete etwa auch Belinda Bencic ein paar Beispiele der Hassbotschaften, die sie erreichten. Oder auch Gaël Monfils, der rassistisch beschimpft wurde.
Wawrinka glaubt noch an grosse Siege
Für Wawrinka ist die Hauptsache sowieso, dass er die brenzlige Situation überstanden hat. «Mein Kampfgeist war gut. Für mich sind das genau diese Art Matches, die ich brauche im letzten Turnier des Jahres, um für das nächste Jahr etwas aufzubauen», sagt die Weltnummer 20.
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Denn Stan glaubt weiter an sich und daran, dass noch grosse Siege in ihm stecken. «Ich bin nahe am Karriereende. Aber ich glaube, ich will noch ein letztes Mal versuchen, die Opfer dafür zu bringen, wieder an meine beste Zeiten ranzukommen», sagte er nach seinem Erstrundensieg in Paris. «Im Winter werde ich umso härter arbeiten. Meine Form ist ok, aber ich muss noch an vielen Sachen feilen.»