Eigentlich fliegen Stan Wawrinka in Paris die Fan-Herzen zu. Nicht im Duell mit Hugo Gaston, einem 20-jährigen Franzosen, der Nummer 239 der Welt. «Hugo! Hugo! Hugo!», peitschen die wenigen Zuschauer an den French Open den Aussenseiter nach vorne.
Gaston scheinen die Rufe zu beflügeln. Vor allem im alles entscheidenden fünften Satz. Dort dreht der Youngster so richtig auf und präsentiert sich absolut taufrisch. 6:0!
Regenpause nach Schiri-Diskussion
Aber von Anfang an. Die Partie beginnt am frühen Nachmittag. Wawrinka legt wie erwartet vor, 6:2 im ersten Umgang. Aber Gaston zeigt sein bestes Tennis und gewinnt den nächsten Satz ziemlich souverän. Stan hadert – und dann setzt auch noch der Regen ein.
Wawrinka redet auf die Schiedsrichterin ein, will sie von einem Unterbruch zu überzeugen. Den kriegt der Romand. Ganze zweieinhalb Stunden wird die Partie beim Stand von 2:2 im dritten Satz unterbrochen.
Stan erholt sich nur bedingt, auch den angebrochenen Umgang geht an den Franzosen. Erst dann weiss der Routinier zu reagieren, kann den Entscheidungssatz erzwingen.
Gaston-Märchen geht weiter
Dort legt Gaston eben so richtig los. Und Stan? Wawrinka bleibt nichts anderes übrig, als sich von Roland Garros davon zu schleichen. Eine faustdicke Überraschung beendet das Turnier auch für die letzte Schweizer Tennis-Hoffnung in Paris.
Für Gaston geht das Märchen indes weiter. Der 20-jährige Franzose hat vor dieser Woche noch nie ein Match auf der Pro-Tour gewonnen. Nun fordert er am Sonntag den letztjährigen Finalisten Dominic Thiem (27, ATP 3) heraus. Wahnsinn! (leo)