Roger Federer hat seit Kurzem Konkurrenz im eigenen Haus. Sein Trainer Ivan Ljubicic hat die Management-Agentur «LJ Sports Group» gegründet, hat unter anderem Tennis-Ass Matteo Berrettini oder Formel-1-Pilot Nico Hülkenberg unter Vertrag. Ein neuer Player auf dem Markt, den Federer zusammen mit seinem Manager Tony Godsick und ihrer Firma «Team 8» ja ebenfalls besetzt.
Eine latente Gefahr, sich wegen Spieler-Mandaten in die Quere zu kommen. Doch Ljubicic beschwichtigt: «Bevor ich Trainer wurde, war ich viele Jahre lang ein guter Freund von Roger. Es gibt kein Problem und es wird niemals ein Problem zwischen uns geben.»
Federer war zuerst da, Ljubicic nimmt sich zurück
Der Kroate ergänzt im Interview mit «OK Tennis»: «Auch, weil er dieses Geschäft vor mir angefangen hat.» Federer war also zuerst da – und Ljubicic ist bereit sich etwas dahinter zurück zu stellen.
Die andere latente Gefahr ist, dass der Job als Federer-Coach unter dem neuen Engagement leidet. Doch auch da wiegelt Ljubicic ab. «Meine Arbeit ist und bleibt es, Roger Federers Trainer zu sein. Aber ich habe die Zwangspause im letzten Frühjahr genutzt, um den Grundstein für die zukünftige Arbeit zu legen.»
Ljubicic vertraut auf seine Partner, mit der die Firma wachsen soll. «Das Ziel ist, dass meine ständige physische Präsenz nicht benötigt wird. Auch weil ich noch eine ganze Weile an Rogers Seite sein werde, hoffe ich.»
«Bei Federer läufts bestens»
Und an Federers Seite hat Ljubicic endlich wieder mehr zu tun. Nach den zwei Knie-Operationen steht der 20-fache Grand-Slam-Sieger wieder vermehrt auf dem Platz und nimmt Kurs Richtung Comeback im Januar. «Ich würde sagen, es läuft bestens», so Ljubicic. «Er trainiert immer mehr und immer besser – ich bin gespannt, wie sehr wir in den nächsten Monaten pushen können.»
Federer selber postete ja erst gerade ein erstes Bild zurück auf dem Trainingsplatz. Das Programm, das man im Kopf gehabt habe, hätten sie bisher voll und ganz durchziehen können, meint Ljubicic. «Da ist viel Selbstvertrauen.»
«Karriere-Ende? Er setzt sich keine Grenzen»
Wie es weitergeht, wird die Zeit zeigen müssen. Was im April sein werde, kann die einstige Weltnummer 3 nicht sagen. Federer wolle aber schnell vorangehen und «grossartige Australian Open spielen und dann die nächsten Schritte anschauen.»
Der 41-Jährige stellt in Aussicht, dass noch viele Schritte folgen können. Auf den Zeitpunkt des Karriere-Endes angesprochen sagt er: «Er setzt sich selbst keine Grenzen, geschweige denn mir. Hoffentlich bleibt er noch für lange Zeit auf dem Platz.» (sme)