Zurück im Weltcup

Charlotte Chable startet nach ihrer Ski-Karriere durch

Mathias GermannReporter Sport

Es gibt kaum eine Schweizer Skirennfahrerin, die während ihrer Karriere so unten durch musste wie Charlotte Chable (28). Die ehemalige Slalom-Spezialistin aus Villars-sur-Ollon VD erlitt vier Kreuzbandrisse – nach dem letzten gab sie, gezeichnet von den vielen Schmerzen, im November 2021 auf. «Mein Körper ist nicht mehr bereit, alles zu geben und die Risiken einzugehen, die mit diesem Sport verbunden sind», erklärte sie.

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Not-Operation bei Ski-Talent!Kehrt Charlotte Chable nie wieder zurück?

Heute tingelt die Waadtländerin trotzdem mit dem Ski-Zirkus um die Welt – und das sogar noch intensiver als früher. «Stimmt», sagt sie lachend. «Weil ich früher nur Slaloms fuhr, hatte ich auch im Winter immer wieder mal Pausen. Jetzt nicht mehr.» Doch wie kommts? Einfach: Chable ist FIS-Medienkoordinatorin im Männer-Weltcup. «Der Weltcup ist meine Welt, hier fühle ich mich wohl», sagt sie.

Ihr Telefon läuft heiss

Nun ist es nicht so, dass Chable ohne den Ski-Tross nicht glücklich sein könnte. Nach ihrem Rücktritt machte sie den Bachelor in Kommunikation, dazu beendete sie ihre Skilehrerausbildung. «Ich war offen für alles, wollte aber sicher nicht von 8 bis 17 Uhr in einem Büro sitzen. Als dann die Stelle bei der FIS frei wurde, habe ich mich beworben und machte einen zweitägigen Testlauf.» Der Rest ist Geschichte.

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Doch was sind Chables Aufgaben überhaupt? Eine Job-Definition ist gar nicht so einfach. Sie ist Anlaufstelle für Teams, Sponsoren und Medien. Social Media betreut sie ebenfalls, dazu stammen alle offiziellen Pressemitteilungen aus ihrer Feder. «Mein Telefon läuft regelmässig heiss, deshalb habe ich immer einen Ersatz-Akku dabei», sagt sie.

Erstmals auf der Streif

Auch Kurz-Interviews für die FIS nach den Rennen gehören zu Chables Job. «Aleksander Kilde und Marco Odermatt sind besonders nett», sagt sie. Zwar muss sie neutral sein, doch bei den Fahrten von Justin Murisier (30) gelingt ihr das nicht. «Ich kenne ihn sehr gut und drücke ihm immer die Daumen.»

Besonders freut sich Chable auf die Rennen in Kitzbühel auf der legendären Streif. «Da war ich noch nie», sagt sie. Bleibt die Frage: Würde sie nicht lieber im Frauen-Tross arbeiten? «Nein, das würde mir zu fest wehtun, weil ich selbst noch gerne fahren würde.»

Sven Thomann

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