Es ist noch nicht lange her, da fragte Wendy Holdeners langjähriger Servicemann Silvio Hafele: «Weisst du eigentlich, dass du schon bald mehr Punkte auf dem Konto hast als in der ganzen letzten Saison?» Holdener hielt kurz inne und antwortete so, wie sie auch jetzt empfindet: «Stimmt – es ist schon verrückt.» Die Verwunderung der 29-Jährigen liest sich in Zahlen ausgedrückt wie folgt: In diesem Winter holte sie 325 Punkte im Slalom-Weltcup, in der letzten Saison waren es 357. Gut möglich, dass die Schwyzerin ihre Marke bereits in Semmering (Ö) am Donnerstag übertreffen wird.
Die Slalom-Wertung führt Holdener gemeinsam mit Mikaela Shiffrin (27, USA) an – beide tragen das rote Trikot der Führenden. Während der US-Star die Slalom-Kristallkugel bereits sechs Mal gewann, wäre es für Holdener eine Premiere. Liebäugelt sie damit? «Nein. Die Kugel war vor der Saison nicht mein Ziel. Und nun ist es zu früh, um daran etwas zu ändern.» Shiffrin dagegen lobt die Schwyzerin und meint: «Ich hoffe, dass ich Wendy in Semmering gefährlich werden kann.»
Jetzt wird wieder durch den Stangenwald getanzt und die Abfahrtspisten runter gedonnert. Hier findest du alles, was du über die neue Ski-Saison wissen musst.
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Holdener sieht alles klarer als früher
Der Blick auf den Rennkalender zeigt: Der Semmering-Slalom ist der fünfte von insgesamt elf in diesem Winter – es sind also weniger die Hälfte aller Zickzack-Rennen gefahren. Gleichzeitig dürfen sich zumindest die Holdener-Fans Chancen auf den Coup ausrechnen. Zumindest dann, wenn ihr Idol so weiterfahren sollte wie zuletzt. Wir erinnern uns: Sowohl in Killington (USA) als auch in Sestriere (It) war Holdener die Beste, sie holte die zwei ersten Slalom-Siege ihrer Karriere.
Ob der Ketchup-Effekt auch in Niederösterreich anhalten wird? Holdener sagt, was im Vergleich zu früher anders ist: «Ich habe gewisse Fragezeichen nicht mehr. Ich weiss genau, wann ich Kondi trainiere, was ich zwischen den Läufen esse, wie ich meine Pausen gestalte.» Das sind Beispiele, gewiss. Und dennoch sind sie wichtig. «So klar wie jetzt war es für mich noch nie, was ich auf und neben der Piste machen muss.»
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Holdener betont, dass sie jene Ruhe gefunden hat, die ihr in den letzten zwei Jahren – auch wegen Verletzungen in der Vorbereitung – gefehlt hatte. «Alle sprachen davon, wann ich endlich einen Slalom gewinnen würde. Aber ich selbst dachte gar nicht darüber nach – ich war auch ohne Sieg zufrieden. Irgendwann habe ich mir gesagt: ‹Ich habe schon viel gewonnen. Alles, was noch kommt, ist Zugabe.›». Sie hätte nichts dagegen, wenn es in Semmering noch eine weiter geben würde.
4.1.2023: Slalom, Zagreb (Kro)
5.1.2023: Slalom, Zagreb (Kro)
7.1.2023: Riesenslalom, Kranjska Gora (Sln)
8.1.2023: Riesenslalom, Kranjska Gora (Sln)
10.11.2023: Slalom, Flachau (Ö)
14.1.2023: Abfahrt, St. Anton (Ö)
15.1.2023: Super-G, St. Anton (Ö)
20.1.2023: Super-G, Cortina d'Ampezzo (It)
21.1.2023: Abfahrt, Cortina d'Ampezzo (It)
22.1.2023: Super-G, Cortina d'Ampezzo (It)
24.1.2023: Riesenslalom, Kronplatz (It)
28.1.2023: Riesenslalom, Spindlermühle (Tsch)
29.1.2023: Slalom, Spindlermühle (Tsch)
6.-19.2.2023: WM in Courchevel (Fr)
25.2.2023: Abfahrt, Crans Montana (Sz)
26.2.2023: Super-G, Crans Montana (Sz)
3.3.2023: Super-G, Kvitfjell (No)
4.3.2023: Abfahrt, Kvitfjell (No)
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10.3.2023: Riesenslalom, Are (Sd)
11.3.2023: Slalom, Are (Sd)
15.-19.3.2023: Weltcupfinal in Soldeu (And)
4.1.2023: Slalom, Zagreb (Kro)
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6.-19.2.2023: WM in Courchevel (Fr)
25.2.2023: Abfahrt, Crans Montana (Sz)
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3.3.2023: Super-G, Kvitfjell (No)
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5.3.2023: Super-G, Kvitfjell (No)
10.3.2023: Riesenslalom, Are (Sd)
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15.-19.3.2023: Weltcupfinal in Soldeu (And)