Es ist ein schockierendes Bild. Auf dem Zielhang vom Adelbodner «Chuenisbärgli» liegt eineinhalb Wochen vor dem geplanten Riesenslalom-Start lediglich ein dünnes Schneeband.
Das grösste Problem: Die offizielle Schneekontrolle der FIS steht schon am Donnerstag auf dem Programm. Blick zeigt FIS-Renndirektor Markus Waldner in Bormio die Video-Aufnahmen aus dem Berner Oberland. Auf der Stirn des Südtirolers sind in diesem Moment einige Sorgenfalten erkennbar. «Positiv ist, dass in Adelboden die Schneekanonen laufen und neben der Piste Schnee-Depots erkennbar sind. Es wird dennoch eine extrem schwierige Aufgabe, dass dieser Hang noch rechtzeitig rennbereit wird, zumal wir ja auch noch ordentlich Schnee für die Sturzräume benötigen.»
Waldner: Wenn es jemand schafft, dann die Adelbodner
An den meisten anderen Weltcup-Orten hätte Waldner schon am Mittwoch resigniert. In Adelboden machen ihm aber das gigantische Know-how von Rennleiter Reto Däpp und dessen Vorgänger Hans Pieren Hoffnung: «Wenn es jemand schafft, unter diesen unmöglich anmutenden Voraussetzungen ein Rennen möglich zu machen, dann ist es die Pisten-Crew in Adelboden. Hans Pieren hat in der Vergangenheit schon oft in solchen Situationen gezaubert, Reto Däpp hat mit seinem Team das einzigartige Wissen von Pieren übernommen.»
Seit Mittwoch weilt auch Olympiasieger Sandro Viletta in seiner neuen Funktion als Swiss-Ski-Trainer in Adelboden. Er will am Donnerstag mit Daniele Sette und Thomas Tumler in den ersten beiden Streckenabschnitten trainieren. «Bis kurz vor dem Zielhang ist die Piste in einem sehr guten Zustand» bestätigt der Engadiner. Viletta bereitet aber der Blick auf die Wetterprognosen Sorgen: «In den nächsten Tagen soll es in Adelboden 14 Grad warm sein.» Die Hoffnung auf ein Happy End am Chuenisbärgli schmilzt damit aufs Minimum.