Auch Hans Feuz hat bis vor Kurzem damit gerechnet, dass sein berühmter Sohn diese Saison noch zu Ende fahren würde. «Deshalb habe ich ja auch zusammen mit Freunden vom Fanclub ein Quartier für die WM in Courchevel reserviert», verrät Beats Papa gegenüber Blick.
Der bodenständige Bauer vom Roseggli-Hof in Bumbach-Schangnau BE kann aber wunderbar damit leben, dass sein Stammhalter seine Karriere nun doch nicht bis zu den Weltmeisterschaften in Frankreich fortsetzen wird. «So werde ich die Skirennen nach Kitzbühel noch entspannter im Fernweh-Sofa verfolgen können.»
Feuz gefördert statt Scheune gebaut
Am meisten gelitten hat Feuz Senior in all den Jahren immer, wenn sein «Beätu» eben diese brutal steile und oft komplett vereiste «Streif» in Kitzbühel hinunter gedonnert ist. «Bei diesem Rennen ist mir immer ein besonders grosser Stein vom Herzen gefallen, wenn Beätu gesund das Ziel erreicht hat.» Wenn sich der Weltmeister von 2017 in rund drei Wochen am Hahnenkamm zum letzten Mal in tollkühner Manier aus einem Starthaus hinaus katapultieren wird, wird Vater «Hausi» noch einmal im Zielraum mitleiden.
Dass er selber eine besondere Risikobereitschaft an den Tag legt, hat er in den 90er-Jahren mit seiner Frau Hedi bewiesen. Die sauer ersparte Viertelmillion, mit der die beiden ursprünglich den Bau einer Scheune finanzieren wollten, haben sie letztendlich in die sportliche Förderung ihres Buben investiert. «Das hat sich nur schon deshalb gelohnt, weil wir durch Beats Karriere ganz viele besondere Menschen kennengelernt haben», hält Hans fest und liefert ein Beispiel: «An den Lauberhornrennen durfte ich in den letzten Jahren immer Adolf Ogi die Hand schütteln. Ohne Beat wäre ich als einfacher Bauer dem Alt-Bundesrat wohl nie begegnet.»