Am Sonntag wurde der Wind zum Spielverderber in Sölden (Ö). Er sorgte dafür, dass der Riesenslalom der Männer nach 47 von 73 Athleten im 1. Lauf abgebrochen werden musste.
«Es ist das Rennen, das am meisten wehtut, wenn es abgesagt wird», meinte Marco Odermatt (26). Der Schweizer hat die letzten beiden Sölden-Riesenslaloms gewonnen und war zum Zeitpunkt des Abbruchs auf Platz 2 klassiert. «Es hat auch schon geheissen, dass das erste Rennen wohl nicht nachgeholt wird», fügte er an. «Ich weiss nicht, ob es noch eine Lücke hat.»
«Entscheidung der Vernunft»
Anders als von Odermatt vermutet, ist die FIS nun aber bestrebt, eine Lücke zu finden und das Rennen nachzuholen. Die Frage ist nur: Wo? Bisher ist einzig klar, dass der Riesenslalom nicht in Österreich über die Bühne gehen wird. Wie «oe24» berichtet, fand noch am Sonntag eine Inspektion in Gurgl statt. Die Ortschaft im Ötztal ist erstmals Station im Weltcup und feiert am 18. November mit einem Slalom ihre Premiere. Nach Gesprächen mit Veranstaltern und TV-Stationen hätte es grünes Licht für eine Durchführung des Sölden-Riesens in Gurgl gegeben. Und trotzdem hat man sich letztlich dagegen entschieden.
«Es war eine Entscheidung der Vernunft», begründete ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer am Montag gegenüber österreichischen Medien. «Wir wollten nicht das Risiko eingehen, die Qualität für die Slalom-Premiere nicht erfüllen zu können.» Denn man wolle «mit einer Slalom-Show einen bleibenden Eindruck hinterlassen», damit die Premiere nicht gleich zur Dernière wird.
Adelboden bekundet Interesse
So wird eine andere Station im Kalender zum Handkuss kommen. Interesse bekunden einige. Zu den Bewerbern gehören mit Adelboden BE und Val d’Isère (Fr) auch zwei der herausforderndsten Riesen-Strecken.
FIS-Renndirektor Markus Waldner ist dabei aber eher skeptisch. Beim Chuenisbärgli vor allem auch, weil es im Januar ansteht. «Das Programm im Januar ist dicht gedrängt, insbesondere für die Allrounder. Wir müssen an ihre Sicherheit denken», so Waldner zu Blick. Darum favorisiert die FIS einen anderen Austragungsort eher später im Ski-Winter. (bir/mwp/sme)