Von wegen Luft draussen!
Unsere Olympia-Heldinnen greifen wieder an

Sie brachten vielen Medaillen mit nach Hause: Corinne Suter, Lara Gut-Behrami, Michelle Gisin und Wendy Holdener. Doch nach Olympia ist vor dem Weltcup!
Publiziert: 25.02.2022 um 16:21 Uhr
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Aktualisiert: 25.02.2022 um 19:56 Uhr
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Nicht nur Weltmeisterin, sondern jetzt auch Olympiasiegerin: Corinne Suter. Im Weltcup hat sie andere Ziele.
Foto: keystone-sda.ch
Mathias Germann

Zuerst einmal sacken lassen? Ja, aber nur kurz! Wenige Tage nach dem Ende der Olympischen Spiele müssen die Schweizer Ski-Cracks wieder ran. Doch worum geht es für jene Athletinnen, die China mit Medaillen um den Hals verliessen, jetzt noch? Blick liefert die Übersicht.

Corinne Suter: Der Kugel-Kampf geht los! Weltmeisterin ist sie, Olympiasiegerin nun auch – beides in der Königsdisziplin, der Abfahrt. Doch wer Suter kennt, der weiss: Auf den Lorbeeren ausruhen wird sie sich nicht. Die 27-Jährige geht im Wallis gleich in die Vollen, 200 Punkte für den Abfahrtsweltcup stehen auf dem Spiel. Drei Rennen vor Schluss liegt Suter 69 Punkte hinter der führenden Sofia Goggia (29) zurück. Ist das aufholbar? Einerseits hat die Italienerin mit Abfahrts-Silber bewiesen, dass sie nach ihrer Verletzung wieder voll da ist. Anderseits verstrickt sie sich derzeit in einem Verbalkrieg mit ihrer ehemaligen Teamkollegin Federica Brignone (31) die seit Sommer in Eigenregie unterwegs ist. Das kostet Energie. Fakt ist: In der Rolle als Jägerin hat Suter nichts zu verlieren, dafür viel zu gewinnen.

Lara Gut-Behrami: Wie lange noch? Mit 30 Jahren gehört die Tessinerin noch lange nicht zum alten Eisen. Dennoch fragt man sich mehr denn je, wie ihre Zukunft aussieht. Ihr Super-G-Gold, mit dem sie die letzte Lücke in ihrem Palmarès schliessen könnte, ist für sie nicht entscheidend. «Deswegen bin ich nicht mehr oder weniger wert», sagt sie. Viel wichtiger ist für Gut-Behrami, dass die Freude am Skifahren da ist. Und obwohl es sie in keinen Kugelkampf mehr involviert ist – sie verpasste wegen Corona viele Rennen – wird sie in den nächsten Monaten spüren, wohin die Tendenz geht. Siege würden da gut tun. Entschieden wird aber erst im Frühling. Bereits jetzt meint Gut-Behrami: «Bei Olympia 2026 bin ich nicht mehr dabei, da habe ich Besseres zu tun.»

Gut-Behrami: «Ich kann oft nicht aufstehen»

21. wird Lara Gut-Behrami beim Abschlusstraining in Crans-Montana. Gesundheitliche Probleme zehren an ihren Kräften. «Ich bin vor drei Tagen krank geworden, ich hatte keine Stimme», wird sie von der RSI zitiert. «Das beunruhigt mich ein wenig, denn ich bin seit November krank, ich kann oft nicht aufstehen, ich bin müde. Und auch heute ging es mehr darum, die Ziellinie zu erreichen. Ich werde ein halbes Wunder vollbringen müssen, um meine Beine zum Skifahren zu bringen.» In Crans-Montana gewann Gut-Behrami, die im Dezember an Corona erkrankte, in der Abfahrt zwei Mal (2020) und ein Mal im Super-G (2021).

21. wird Lara Gut-Behrami beim Abschlusstraining in Crans-Montana. Gesundheitliche Probleme zehren an ihren Kräften. «Ich bin vor drei Tagen krank geworden, ich hatte keine Stimme», wird sie von der RSI zitiert. «Das beunruhigt mich ein wenig, denn ich bin seit November krank, ich kann oft nicht aufstehen, ich bin müde. Und auch heute ging es mehr darum, die Ziellinie zu erreichen. Ich werde ein halbes Wunder vollbringen müssen, um meine Beine zum Skifahren zu bringen.» In Crans-Montana gewann Gut-Behrami, die im Dezember an Corona erkrankte, in der Abfahrt zwei Mal (2020) und ein Mal im Super-G (2021).

Michelle Gisin: Auf den Körper hören. Dreimal stand Gisin (28) in diesem Weltcup-Winter auf dem Podest – je einmal im Slalom, Riesenslalom und Super-G. Dazu holte sie nach 2018 zum zweiten Mal Olympia-Gold in der Kombi. Wer so vielseitig talentiert ist, zählt normalerweise auch im Gesamtweltcup zu den Favoritinnen. Doch da sind Gisin die Felle allerdings längst davon geschwommen. Warum? Logisch: Wegen ihrer Erkrankung am Pfeifferschen Drüsenfieber im letzten Sommer. Gisin verpasste fast die ganze Vorbereitung und musste genau lernen, wie stark sie ihren Körper beanspruchen darf. Im kommenden Winter nimmt sie einen neuen Anlauf, um die grosse Kristallkugel zu holen. Sie will schon jetzt zeigen, dass man sie auf der Rechnung haben muss.

Wendy Holdener: Wann folgt die Erlösung? – Die Zahl ist gleichermassen beeindruckend wie brutal: 29 Mal stand Holdener (28) in einem Weltcup-Slalom bereits auf dem Podest, ein Sieg schaute dabei aber noch nicht heraus. Klar, die beiden 26-jährigen Mikaela Shiffrin (USA) und Petra Vlhova (Slk) standen Holdener häufig vor der Sonne. Letztlich ist Holdeners Rekord-Statistik aber auch einfach Pech geschuldet. Wie auch immer: Im Weltcup stehen noch zwei Slaloms an, um die schwarze Serie zu durchbrechen. Und während viele Athletinnen gegen Ende Saison abbauen, fährt Holdener dann oft besonders stark. Im Gepäck aus China hat sie Silber (Kombi) und Bronze (Slalom) mitgebracht.

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