Das waren die schönsten Momente der Olympischen Spiele
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Schweizer Medaillen-Segen:Das waren die schönsten Momente der Olympischen Spiele

Neff, Frei und Co sind begeistert über unsere Winter-Heldinnen
«Es sind die Spiele der Frauen!»

Es ist wie schon im Sommer: Die Schweizer Frauen sind für den Grossteil der Olympia-Medaillen verantwortlich und sichern uns damit den Gold-Bestwert. Im Blick jubeln die Tokio-Heldinnen mit ihren Winter-Kolleginnen.
Publiziert: 22.02.2022 um 15:53 Uhr
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Historisches Ergebnis: Sina Frei, Jolanda Neff und Linda Indergand (v.l.) sorgen im Mountainbike für ein komplett schweizerisches Podest.
Foto: Keystone
Nicole Vandenbrouck, Mathias Germann, Sven Micossé und Emanuel Gisi

Es sind erfolgreiche Tage bei den Olympischen Spielen in Peking: Siebenmal gibts Gold für die Schweiz, 14-mal eine Medaille. Entscheidend beteiligt an der ausgezeichneten Ausbeute: die Frauen. Mit Michelle Gisin, Lara Gut-Behrami, Corinne Suter und Mathilde Gremaud räumen gleich vier Schweizerinnen Gold ab. Insgesamt sind die Schweizerinnen für 9 von 14 Medaillen verantwortlich, die Swiss Olympic mit nach Hause bringt.

Das kommt uns doch bekannt vor. «Wie schon in Tokio sind es die Spiele der Frauen», sagt Sina Frei, die 2021 bei den Sommerspielen in Japan Mountainbike-Silber holte. Da schnappten sich die Frauen gleich 10 von 13 Schweizer Medaillen, sämtliche drei Goldmedaillen gingen aufs Konto von Schweizerinnen. Zum Beispiel auf jenes von Jolanda Neff, die vor Frei Olympiasiegerin wurde. Auch sie fieberte in den letzten Wochen mit ihren Wintersport-Kolleginnen. «Der 15. Februar war für mich ein ganz besonders schöner Tag», sagt Neff, «weil sowohl Mathilde Gremaud als auch Corinne Suter Olympiasiegerinnen wurden. Ich kenne beide persönlich und verfolge auch ihre Karrieren schon lange. Nun hoffe ich, dass ich mit Mathilde und Corinne schon bald ihre Goldmedaillen feiern kann!»

Darum ist der Schweizer Frauen-Sport im Aufwind

Die staatliche Förderung

Bis vor zehn Jahren gab es in der Schweiz kaum staatliche Förderung. Das Sportsystem wurde vor allem vom Privatsektor finanziert, und dieser steckte das Geld vorwiegend in stark kommerzialisierte, männlich-dominierte Sportarten. Seit Inkraftsetzung der Totalrevision des Sportförderungsgesetzes von 2012 ist das anders. Dort wurde gesetzlich festgehalten, dass der Bund die Förderung des leistungsorientierten Nachwuchs- und des Spitzensports unterstützt. Das kommt den Frauen zugute.

Rücksicht auf den weiblichen Zyklus

Bis vor wenigen Jahren trainierte der Grossteil der Frauen so wie die Männer. Das ändert sich nun Stück für Stück. Zum Vorteil der Frauen, denn wer auf seinen Zyklus Rücksicht nimmt, kann ein paar entscheidende Leistungsprozente rausholen.

Die Frauen treiben immer professioneller Sport

Die Studie «Leistungssport Schweiz 2019» zeigt, dass seit 2011 der Anteil an Vollzeitsportlerinnen unter den Befragten um rund 10 Prozentpunkte auf 34 Prozent stieg. Das Ergebnis davon ist einfach: Wer Vollzeit auf den Sport setzt, der erhöht damit auch seine Wettbewerbsfähigkeit.

Es gibt endlich Role Models

Früher sprach man von Vorbildern, heute von Role Models. Gemeint ist das Gleiche. Mehr Role Models bedeutet, dass es mehr Frauen gibt, die diesen nacheifern wollen. Doch woher kommen diese neuen weiblichen Role Models? Auch von den Medien. Da SRF private Konkurrenz bekommen hat, sind Hauptsportarten zu den Privaten abgewandert. Dadurch gab es bei SRF Platz für Nischensportarten. So entstanden in diesen Sportarten neue Role Models.

Frauenförderung durch die Verbände

Auch immer mehr Sportverbände haben erkannt, dass sich Frauenförderung lohnt. Und investieren daher gezielt Geld in diese.

Die Gesellschaft hat sich verändert

Auch in den Elternhäusern hat ein Umdenken stattgefunden. Früher haben die Eltern einem Sohn eher zugetraut, dass er sich in einem solch harten Umfeld wie dem Spitzensport durchsetzt. Heute wird das auch den Frauen zugetraut.

Die staatliche Förderung

Bis vor zehn Jahren gab es in der Schweiz kaum staatliche Förderung. Das Sportsystem wurde vor allem vom Privatsektor finanziert, und dieser steckte das Geld vorwiegend in stark kommerzialisierte, männlich-dominierte Sportarten. Seit Inkraftsetzung der Totalrevision des Sportförderungsgesetzes von 2012 ist das anders. Dort wurde gesetzlich festgehalten, dass der Bund die Förderung des leistungsorientierten Nachwuchs- und des Spitzensports unterstützt. Das kommt den Frauen zugute.

Rücksicht auf den weiblichen Zyklus

Bis vor wenigen Jahren trainierte der Grossteil der Frauen so wie die Männer. Das ändert sich nun Stück für Stück. Zum Vorteil der Frauen, denn wer auf seinen Zyklus Rücksicht nimmt, kann ein paar entscheidende Leistungsprozente rausholen.

Die Frauen treiben immer professioneller Sport

Die Studie «Leistungssport Schweiz 2019» zeigt, dass seit 2011 der Anteil an Vollzeitsportlerinnen unter den Befragten um rund 10 Prozentpunkte auf 34 Prozent stieg. Das Ergebnis davon ist einfach: Wer Vollzeit auf den Sport setzt, der erhöht damit auch seine Wettbewerbsfähigkeit.

Es gibt endlich Role Models

Früher sprach man von Vorbildern, heute von Role Models. Gemeint ist das Gleiche. Mehr Role Models bedeutet, dass es mehr Frauen gibt, die diesen nacheifern wollen. Doch woher kommen diese neuen weiblichen Role Models? Auch von den Medien. Da SRF private Konkurrenz bekommen hat, sind Hauptsportarten zu den Privaten abgewandert. Dadurch gab es bei SRF Platz für Nischensportarten. So entstanden in diesen Sportarten neue Role Models.

Frauenförderung durch die Verbände

Auch immer mehr Sportverbände haben erkannt, dass sich Frauenförderung lohnt. Und investieren daher gezielt Geld in diese.

Die Gesellschaft hat sich verändert

Auch in den Elternhäusern hat ein Umdenken stattgefunden. Früher haben die Eltern einem Sohn eher zugetraut, dass er sich in einem solch harten Umfeld wie dem Spitzensport durchsetzt. Heute wird das auch den Frauen zugetraut.

Heidrich zieht den Hut vor Gremaud und Gut-Behrami

Doppel-Medaillengewinnerin Mathilde Gremaud hat auch Joana Heidrich beeindruckt. «Mit 22 eine solche Leistung abzuliefern, nach zwei Olympischen Spielen den ganzen Medaillen-Satz zu gewinnen – Chapeau. Das muss man zuerst mal schaffen», sagt die Bronze-Beachvolleyballerin von Tokio. «Auch beeindruckt hat mich Lara Gut-Behrami, sie musste bei vielen Dingen unten durch, ist wieder aufgestanden, hat die Krone gerichtet und hat allen bewiesen, was in ihr steckt. Das ist bewundernswert.» Teamkollegin Anouk Vergé-Dépré ergänzt: «Ein Wahnsinn, was die Schweizerinnen und Schweizer in Peking geleistet haben. Ich freue mich total mit ihnen, dass sich ihre Arbeit auszahlt. Jede Athletin, jeder Athlet hat seine eigene Geschichte.»

Marlen Reusser denkt an einen ganz besonderen Fall. «Es gab wunderbare Momente, die traurige Geschichte rund um Fanny Smith und ihrer Skicross-Disqualifikation tat mir aber im Herzen weh», so die Olympia-Zweite im Zeitfahren. «Sie hatte schon Bronze – und dann war die Medaille plötzlich wieder weg. Sie tat mir sehr leid, denn ich kann mir vorstellen, wie hart es für sie gewesen sein muss.»

Der Erfolg komme nicht von ungefähr, meint Ralph Stöckli, Chef de Mission von Swiss Olympic. «Wir können sagen, dass wir in der Schweiz den Frauen- wie Männersport gleichermassen fördern. Da gibt es keine Unterschiede.»

Stöckli: Im Winter gleicht es sich in Zukunft wohl wieder aus

Ob sich dieser Trend hält? Offen. Bei den Spielen in Paris 2024 könnte es gut noch einmal so weitergehen. Stöckli: «Aus meiner Sicht akzentuiert sich dieser Trend im Sommersport. Im Wintersport wird es sich wieder ausgleichen, denke ich.»

Sicher ist ohnehin: Die Schweizerinnen haben auch in Peking gezeigt, was sie drauf haben. «Es zeigt, dass auch die Frauen alles erreichen können», sagt Sina Frei. «Und dass sie einen grossen Schritt gemacht haben.»

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