Schwere Vorwürfe gegen Alex Mair (53). Der ehemalige Skirennfahrer wurde unter der Woche in Bratislava (Slk) verhaftet. Passiert ist dies im Zuge von Ermittlungen in einem schwerwiegenden Betrugsfall, wie die italienische Finanzpolizei gegenüber Rai Südtirol bestätigt.
Der Vorwurf: Mair soll Kopf eines internationalen Betrügernetzwerks sein, das zwischen 2021 und 2023 über 600 Millionen Euro aus dem Corona-Aufbaufonds der EU unterschlagen hat. Die italienische Justiz hat deswegen 22 Personen festgenommen und 14 weitere unter Hausarrest gestellt. Auch Mairs ukrainische Lebensgefährtin Zhanna Zozulya wurde verhaftet. Des Weiteren hat die Polizei Villen und Luxusautos beschlagnahmt.
Im Weltcup nie durchgesetzt
Für Mair ist es nicht das erste Mal, dass er mit der Justiz in Berührung kommt. Er galt einst als italienische Ski-Hoffnung, hat aber den Durchbruch nie geschafft. Und das, obwohl er 1989 bei den Junioren WM-Silber im Super-G gewann.
In der gleichen Disziplin wurde er 1991 bei der Elite-WM 14. Im Weltcup ist Mairs bestes Resultat ein 58. Platz, den er 1995 in der Abfahrt von Kitzbühel (Ö) erreichte. Ein Jahr später beendete er seine Karriere.
Drogenhandel und Betrug mit Luxusautos
Und kam 2007 zum ersten Mal mit dem Gesetz in Konflikt. Mair wurde wegen mutmasslichen Drogenhandels verhaftet. Zwei Jahre später klickten die Handschellen erneut. Dieses Mal soll er Kopf einer internationalen Bande gewesen sein, die einen Betrug mit Luxusautos umsetzte. 2012 kam es deswegen zu einem Schuldeingeständnis. Mair wurde wegen Betrugs und Geldwäsche zu 23 Monaten Haft verurteilt.
Die Faszination für Luxusautos liess Mair auch in der Folge nicht los. Und sorgte im Herbst 2022 für die nächsten Gerichtstermine. Wieder soll der ehemalige Skifahrer an einem gross angelegten Betrug mit Luxusautos beteiligt gewesen sein. Bei einem Verfahren wurde er freigesprochen, ein anderes ist noch ausstehend. Und nun sitzt er wegen der nächsten gesetzlichen Verfehlung hinter Gittern. (bir)