Auf einen Blick
- Vincent Kriechmayr stürzt bei der Lauberhornabfahrt
- Der Österreicher humpelt und klagt über Schmerzen im Knie
- WM-Teilnahme wohl nicht in Gefahr
Vierte Abfahrt, vierter Schweizer Doppelsieg. Während unsere Speed-Asse in dieser Saison nicht mehr aus dem Feiern rauskommen, sieht die Gemütslage bei den Österreichern ganz anders aus. Sie warten in der Königsdisziplin noch immer auf den ersten Podestplatz. In Wengen BE klassiert sich Otmar Striedinger (33) als bester Österreicher auf Platz 17.
Schon in der letzten Saison gabs nur einen Abfahrts-Podestplatz – beim Weltcupfinal. Dafür verantwortlich zeichnete sich Vincent Kriechmayr (33). Am Freitag war er noch zu Gast auf der Schweizer Party, wurde im Super-G zwischen Sieger Franjo von Allmen (23) und Stefan Rogentin (30) Zweiter. Nur zu gerne hätte er am Tag danach den Partycrasher gespielt. Doch dazu kommt es nicht.
Kriechmayr sorgt für einen Schreckmoment am Lauberhorn. Bei der Einfahrt ins Ziel-S wird er zusammengedrückt und stürzt heftig. Er landet im Fangnetz und wird unsanft zurück auf die Piste geschleudert. Der Doppelweltmeister von 2021 (Abfahrt und Super-G) braucht einen Moment, um den Schreck zu verdauen, rappelt sich dann aber aus eigener Kraft auf.
Per Helikopter in die Heimat
Eine ganze Weile steht Kriechmayr mit zwei Betreuern am Pistenrand, ehe er das Ziel-S selbständig runterrutscht. Allerdings nur auf einem Ski. Das rechte Knie belastet er nicht. Auch nicht, als er den Zielraum verlässt. Er muss gestützt werden, humpelt ziemlich stark. Das sieht nicht gut aus.
Cheftrainer Marco Pfeifer bestätigt zunächst gegenüber österreichischen Medien, dass Kriechmayr über starke Schmerzen im Knie klage. Er wird umgehend per Helikopter in die Heimat geflogen. Noch am Samstagabend ergibt dort eine erste Diagnose: starke Zerrung des Innenbands.
Die Verletzung kommt für Kriechmayr zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. In 17 Tagen beginnt die Heim-WM in Saalbach. «Zuerst dachte ich, die Verletzung sei schlimmer, weil ich das Bein kaum belasten konnte», wird er in einer Mitteilung des österreichischen Skiverbandes zitiert und spricht «von Glück im Unglück». Er werde alles daran setzen, «bis zur WM wieder so fit wie möglich zu sein». Eine optimale Vorbereitung sieht definitiv anders aus. Ob er beim anstehenden Kitzbühel-Wochenende am Start stehen wird, ist fraglich. Eine Kontrolluntersuchung in den nächsten Tagen soll zeigen, wann er wieder ins Training einsteigen kann.
Der Teamleader der österreichischen Speedfahrer wurde in diesem Winter zweimal Zweiter im Super-G. Neben ihm hats mit Patrick Feurstein (28, 3. im Super-G von Beaver Creek) nur noch ein Landsmann in den Speed-Disziplinen aufs Podest geschafft.