Obwohl Vincent Kriechmayr (33, Doppel-Weltmeister 2021) seinen 19. Weltcupsieg um lediglich zehn Hundertstel verpasst hat, war der als «Grantler» bekannte Österreicher nach dem Lauberhorn Super-G bestens gelaunt. «Ich bin mit dem zweiten Rang sehr zufrieden, Franjo von Allmen hat den Sieg mehr als verdient. Ich ziehe meinen Hut aber ganz besonders vor der Leistung von Stefan Rogentin. Wegen seines heftigen Sturzes im ersten Training hatte ich vor diesem Rennen das Gefühl, dass ich den Rogi an den Start tragen musste. Doch dann liefert er eine derart starke Leistung ab. Wirklich beeindruckend.»
Auch Rogentin selbst rechnete vor dem Start nicht damit, dass er in diesem Super-G den Sprung aufs Podest schaffen könnte. «Es war für mich schwierig, diesen Sturz mental zu verarbeiten. In der ersten Nacht habe ich ständig das Fangnetz auf mich zukommen sehen, wenn ich die Augen geschlossen habe. Zudem spüre ich nach wie vor einige Schmerzen. Sobald ich den Helm anziehe, tut mir der Kopf ziemlich weh, ich bekomme Druck auf die Augen.»
Dass er unter diesen widrigen Umständen als Drittplatzierter dennoch seinen vierten Podiumsplatz im Weltcup einfahren konnte, erklärt sich der 30-Jährige so: «Sobald du am Start von einem Rennen stehst, werden die Schmerzen vom Adrenalin überdeckt.» Darum versprüht der Bündner auch im Hinblick auf die Abfahrt einige Zuversicht.