«Trotz Hunger und Leid sind die Kinder extrem stark»
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Weirather für Unicef in Afrika:«Trotz Hunger und Leid sind die Kinder extrem stark»

TV-Expertin mit Unicef in Afrika
Tina Weirathers emotionaler Trip nach Malawi

Tina Weirather erlebt aus nächster Nähe, unter welchen Bedingungen die Kinder in Malawi aufwachsen. Gegenüber Blick erzählt der Ex-Skistar über ihre bewegende Reise mit Unicef.
Publiziert: 04.08.2022 um 05:24 Uhr
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Eine Woche lang verbringt Tina Weirather in Malawi. Die Unicef-Botschafterin spielt und lacht mit den vielen Kindern, erlebt, wie glücklich sie trotz ihrer prekären Situation sind.
Foto: UNICEF
Sven Micossé

Eine Woche lang verbringt Tina Weirather in Malawi. Die Unicef-Botschafterin spielt und lacht mit den vielen Kindern, erlebt, wie glücklich sie trotz ihrer prekären Situation sind. Doch während ihrer Reise sieht der Ex-Skistar auch eine traurige, aufwühlende Seite der Kinderleben im ostafrikanischen Staat.

Seit 2019 arbeitet die Liechtensteinerin mit dem Kinderhilfswerk. Nachdem ihre erste Feldreise 2020 Corona zum Opfer fiel, klappte es in diesem Jahr. «Ich war schon immer leidenschaftlich bei Unicef dabei. Aber seitdem ich gesehen habe, was sie vor Ort machen und was sie für einen Einfluss haben, wurde es nochmals mehr.» Nur drei Flüge landen pro Tag beim Flughafen Blantyre, der zweitgrössten Stadt des Landes. Empfangen wird Weirather von einigen Kindern, die nach der Schule zum Platz eilen, um den Fliegern zuzuschauen.

«Hygienischen Zustände sind eine Katastrophe»

Am ersten Tag steht das Thema Gesundheit auf dem Programm. Weirather besucht mit dem Team einige Spitäler und Gesundheitszentren. «Die hygienischen Zustände sind eine Katastrophe. Es hat keinen Strom, an vielen Orten auch kein fliessendes Wasser. Dazu fehlen die nötigen Leitungen.»

In den Zentren werden die unterernährten Kinder aufgepäppelt. Malawi ist ein armes Land, hat aber einen fruchtbaren Boden und ab und zu Regen. «Aber wenn irgendwas passiert und sie ihren Mais nicht ernten können, haben sie kein Essen mehr.»

Unicef hat eine Erdnusspaste entwickelt, die mit Mineralstoffen, Kalorien und Vitaminen vollgepackt ist. Je nach Zustand sind die Kinder nach einigen Wochen Aufenthalt und Pflege wieder fit. Der Besuch der schweren Fälle geht Weirather besonders an die Substanz. «Sie haben zu wenig Kraft, zu schlucken. Das war wirklich schlimm. Man probiert, ihnen einfach eine Art Milch zu verabreichen.»

Nur 30 Prozent schliessen Primar ab

Bildung ist ebenfalls ein grosses Thema auf der Agenda der Hilfsorganisation – ein Luxusgut in Malawi. Die 33-Jährige besucht unter anderem eine Schule, die auch Roger Federer mit seiner Stiftung unterstützt. Bloss 30 Prozent aller malawischen Kinder schliessen die Primarschule ab und rund zehn Prozent die Sekundarschule.

Weirather: «Wenn man dort ist, versteht man, warum sie nicht so motiviert sind, in die Schule zu gehen. Auch wenn sie die Schule abschliessen, finden sie oft keinen Job, weil es wenig Fabriken oder Industrien gibt.» Um das Stück Land mit dem kleinen Maisfeld zu bewirtschaften, müsse man nicht in die Schule gehen. «Es braucht einen wirtschaftlichen Aufschwung, und für diesen zuerst Bildung. Deshalb liegt der Fokus der Unicef so stark darauf.»

Hocke-Challenge mit den Kindern

Herzerwärmend wird es, als es um Weirathers ehemaligen Beruf geht. Die Kinder wissen weder, was Skifahren ist, noch haben sie jemals von Schnee gehört. «Die Unicef-Mitarbeiterin hat versucht, ihnen zu erklären, was es ist. Die Kinder dachten, sie erzähle ihnen Märchen.» Danach haben sie ein Video von einem der Husarenritte der neunfachen Weltcupsiegerin gezeigt.

«Ihre Gesichter, als sie es gesehen haben! Sie dachten, es sei pure Fiktion. Es war so lustig. Danach sind wir raus, haben die Hocke geübt und eine Challenge daraus gemacht, wer sie am längsten halten kann», so Weirather.

Am meisten hat ihr imponiert, wie glücklich die Kinder trotz allem sind. «Das Auto des Teams hat einen Unicef-Sticker drauf. Wenn sie anfahren, haben die Kinder grosse Freude, weil jemand kommt, der hilft und ihnen eine Perspektive gibt.»

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